Quo vadis Red Bull Racing? Die Frage, welche Power Unit 2019 im Heck des neuen, dann sicher RB15 genannten, Boliden schnurren wird, zählt aktuell zu den spannendsten Themen in der Formel 1. Bleibt der Rennstall um Max Verstappen und Daniel Ricciardo doch wieder Renault - pardon TAG-Heuer - treu? Oder erfolgt doch der Wechsel zu Honda?

Deren Aggregate befinden sich seit der laufenden Saison immerhin im Toro Rosso, dem Auto des Schwesterteams von Red Bull also. Heißt: ideales Experimentierumfeld für das Haupt-F1-Team des österreichischen Unternehmens.

Horner: Red Bull entscheidet bis zum Österreich GP

Der Kanada GP steht aktuell besonders im Fokus. Nach Montreal haben sowohl Renault als auch Honda verbesserte Power Units mitgebracht. Red Bull ganz also genau evaluieren, wohin die Reise jeweils geht in Sakura und Viry-Châtillon. Im Rahmen des Kanada GP bestätigte nun zudem Christian Horner erstmals unzweideutig und konkret, bis wann die Entscheidung fallen soll.

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"Wir befinden uns an einem entscheidenden Punkt in der Saison. Die Daten, die wir an diesem Wochenende sammeln, werden fundamental für unsere Entscheidung für die Zukunft sein. In einer perfekten Welt hätte wir aber gerne zwei Datensätze - hier und in Frankreich. Aber bis zum Rennen in Österreich werden wir eine Entscheidung getroffen haben", stellt der Teamchef bei Sky Sports UK erstmals hundertprozentig deutlich klar.

Red Bull will endlich ewige Power-Nachteil abschütteln

Zuvor hatte er sich in Monaco selbst noch etwas vager ausgedrückt. Die Motorenentscheidung werde in jedem Fall vor der Fahrer-Entscheidung um Daniel Ricciardo fallen. Und: "Wir sind etwa einen Monat vor der Entscheidung. Ende Juni, Anfang Juli war immer die Deadline. Wir sind daher gespannt, wie sich die Motorenupgrades in Kanada schlagen", sagte Horner im Fürstentum.

Nur wenige Tage später traf Motorsport-Magazin.com in Spielberg Red Bulls Motorsportberater Dr. Helmut Marko. Auch der Grazer sprach im Interview mit MSM bereits von dem Österreich GP, Red Bulls Heimrennen, aber noch nicht als Fixum wie jetzt Horner, sondern nur dem lose angepeilten Termin. "Intern sieht der Zeitplan vor, dass bis zum Österreich GP eine Entscheidung in der Motorfrage - und womöglich auch in der Fahrerfrage - getroffen wird", berichtete Marko. Dies wurde nun offenbar final konkretisiert.

Red Bulls langfristige Zukunft: Honda? Porsche? Aston Martin?

Die Aufnahme konkreter Gespräche mit Honda hatten die Japaner und Red Bull selbst bereits vor Wochen erstmals bestätigt. "Wir wollen einfach den besten Motor, der uns die bestmögliche Wettbewerbsfähigkeit bringt, nach vorne zu kommen", erklärt Horner noch einmal die Gedankenspiele Red Bulls.

Entscheidendes Kriterium für eine Kooperation soll jedoch nicht nur diese reine Performance-Frage sein, sondern auch die Länge einer geplanten Zusammenarbeit. Wie es heißt, soll sich Red Bull nicht extrem langfristig binden, sondern sich für den großen Reglementwechsel in der Formel 1 2021 alle Türen offenhalten wollen. Etwa die Option Porsche, wird ein F1-Einstieg der Zuffenhausener doch bereits seit Monaten immer wieder diskutiert. Oder aber eine Ausweitung des bisherigen reinen Titelsponsorings durch Aston Martin mit Cosworth-Support ...

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