Nach seiner Bestzeit im ersten Training der Formel 1 für den Grand Prix von Kanada 2018 hat Max Verstappen auch in der zweiten Session am Freitag zugeschlagen. Der Red-Bull-Pilot landete vor Kimi Räikkönen im Ferrari und dem Teamkollege Daniel Ricciardo. Weltmeister Lewis Hamilton wurde Vierter, Sebastian Vettel folgte als Fünfter.

Die Platzierungen: Verstappen schraubte seine Bestzeit aus dem 1. Freien Training um stramme 1,1 Sekunden herunter und landete mit 1:12.198 Minuten anderthalb Zehntel vor Räikkönen. Beide Piloten markierten ihre schnellsten Rundenzeiten auf Pirellis weichster Reifenmischung, dem Hypersoft.

Monaco-Sieger Ricciardo legte in den Schlussminuten noch einmal auf dem Hypersoft los und schob sich auf den dritten Platz vor, verlor dabei allerdings vier Zehntel auf die Bestzeit des Teamkollegen. Hamilton büßte als Vierter knappe sechs Zehntel auf Verstappens Bestmarke ein, verzichtete allerdings genau wie Teamkollege Valtteri Bottas wie schon im FP1 auf den Hypersoft.

Mercedes hat im Gegensatz zur Konkurrenz deutlich weniger Sätze von der weichsten Mischung ausgewählt. Gemäß Informationen des Teams wird der Pneu erst im 3. Freien Training zur Generalprobe für das Qualifying erstmals eingesetzt. Vettel verzichtete trotz höherem Kontingent ebenfalls auf den Einsatz des Hypersofts und fuhr seine schnellste Runde wie Hamilton auf dem Ultrasoft.

Der Ferrari-Pilot verlor rund acht Zehntel auf Verstappen und stand in der ersten Hälfte der Session außerdem überraschend lange an der Box. Am Ende kam er lediglich auf 24 Runden um dem Circuit Gilles Villeneuve. Zum Vergleich: Teamkollege Räikkönen schaffte 42 Umläufe, war damit der fleißigste Pilot im zweiten Training.

Hinter den Top-Teams war das Mittelfeld abermals bunt gemischt. Best of the Rest war diesmal Romain Grosjean im Haas. Hinter dem Franzosen folgte das Force-India-Duo. Den letzten Platz in den Top-10 sicherte sich Fernando Alonso, der im FP1 noch bester Fahrer hinter den Top-Teams war. Schlusslicht auf dem Timing Screen war wie so oft in diesem Jahr Williams, wobei Lokalmatador Lance Stroll vor Sergey Sirotkin landete.

Sainz und Vandoorne in der Wand

Die Zwischenfälle: Die Piloten blieben der berüchtigten Wall of Champions im zweiten Training erfolgreich fern. Lediglich Lance Stroll schrubbte zu Anfang der Session wieder einmal an der Wand entlang, zerstörte sich im Gegensatz zum FP1 aber nicht das Auto und kam ungeschoren davon. Mehr Fahrfehler gab es am Eingang von Kurve neun, wo es schon zu Beginn viele Verbremser zu sehen gab.

Nach etwa einer Stunde sorgt Carlos Sainz mit einem Dreher am Ausgang von Turn 8 für eine Trainingsunterbrechnung. Der Spanier hatte beim Herausbeschleunigen das Heck seines Renaults verloren und war rückwärts an der Wand angeschlagen. Sainz gelang es zwar sein Auto aus eigener Kraft zurück an die Box zu bringen, aufgrund der vielen Karbonsplitter benötigten die Streckenposten jedoch rund zehn Minuten um die Unfallstelle zu reinigen.

Etwa eine halbe Stunde vor Schluss wurde Stoffel Vandoorne Turn 10 zum Verhängnis. Der McLaren-Pilot schlug am Kurvenausgang mit der rechten Seite an der Mauer an und zerstörte sich die Hinterradaufhängung. Ausgangs der Haarnadel stellte er den MCL33 ab, woraufhin eine kurze VSC-Phase ausgerufen wurde.

Das Wetter: Mit 23 Grad Celsius Außen- und 39 Grad Asphalttemperatur bei strahlendem Sonnenschein war das Wetter auf der Île Notre-Dame wieder einmal perfekt und ließ regen Fahrbetrieb in der Nachmittagssession zu.