Nach seinem desaströsen Auftritt in Spanien machten um Romain Grosjean die ersten bösen Gerüchte die Runde. Der Franzose sei in Gefahr, sein Formel-1-Cockpit bei Haas zu verlieren. Teamchef Günther Steiner widersprach dem in Monaco nun vehement. Zudem hätte das Team ganz andere Baustellen, als die Fahrerfrage für 2019.

"Ich habe keine Ahnung wo diese Gerüchte herkommen. Aber wir haben nicht einmal darüber gesprochen", stellt Steiner in Monte Carlo klar, dass es innerhalb des Teams keinerlei Gespräche mit Grosjean hinsichtlich seiner Vertragssituation gegeben habe. "Zwei schlechte Rennen zu haben ist kein Grund, solche Gerüchte in Gang zu setzen oder irgendetwas in die Richtung zu unternehmen." Die Loyalität gegenüber Grosjean ist trotz dessen Fehltritten also ungebrochen.

Abgesehen davon wäre es für Steiner auch ein grundfalscher Ansatz, angesichts des angeschlagenen Selbstvertrauens seines Piloten auch noch Druck auf diesen auszuüben. "Ich bin niemand, der auf jemanden der schon auf den Knien ist auch noch eintritt. Das ist unfair", so der Tiroler, der Verständnis für seinen Bruchpiloten aufbringt: "Ich weiß, wie es sich anfühlt, wenn so etwas passiert. Ich denke, wir hatten alle schon schlechte Momente in unseren Leben oder Karrieren und wie sich das anfühlt."

Steiner überzeugt: Grosjean weiß, was er zu tun hat

Steiner sprach lediglich während des Rennens in Barcelona noch kurz mit Grosjean und ließ die Angelegenheit dann auf sich beruhen. "Ich sagte nur: Komm darüber hinweg, es ist passiert und es macht keinen Sinn, sich damit aufzuhalten. Um damit abzuschließen, musst du dich auf das nächste Rennen konzentrieren. Und sei positiv, denn wenn du negativ bist, kommt auch nur etwas Negatives dabei heraus, denn das schaukelt sich auf."

Grosjean musste schon in der Saison 2012 nach einigen chaotischen Auftritten hart an sich arbeiten, um wieder auf den richtigen Weg zurückzufinden. Steiner glaubt, dass der 32-Jährige sich selbst am besten rehabilitieren kann. "Er weiß sicherlich besser als alle von uns, was zu tun und nicht zu tun ist, damit sich kein weiteres Baku oder Barcelona wiederholt." Und ausschließen, sol Steiner weiter, könne man solche Vorfälle letztendlich sowieso nicht.

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Fahrerfrage bei Haas noch lange nicht an der Reihe

Die Fahrerfrage ist bei Haas aber auch unabhängig von Grosjeans Misere eine sehr interessante, denn mit der Saison 2018 laufen die Verträge beider Piloten aus. Auf dem Plan haben Günther Steiner und Teambesitzer Gene Haas das Thema Fahrerkarussell aber noch nicht. "Wir werden nicht vor dem Ende der Sommerpause mit den Gesprächen beginnen. Wir haben da im Moment keinen Kopf", stellt Steiner klar.

"Wir müssen uns darauf fokussieren, jetzt so viele Punkte wie möglich zu erzielen, denn wir haben schon viele liegen gelassen und das müssen wir wieder gutmachen. Wir haben also genug andere Dinge auf die wir uns konzentrieren müssen, und nicht die Fahrerfrage." Wahrscheinlich ist, dass Haas seine Fahrerpaarung für 2019 beibehält. Magnussen fühlt sich im Team pudelwohl und blüht 2018 auf.

Grosjean hatte im exklusiven Interview mit Motorsport-Magazin.com kürzlich klargestellt, dass eine Vertragsverlängerung für ihn mehr als erstrebenswert ist. "Ja, ich würde mich freuen zu bleiben. Und ich glaube, dass das Team das genauso sieht wie wir. Aber ich würde mich freuen weiter hier zu fahren, denn wir sind noch nicht fertig und ich glaube, dass wir noch mehr erreichen können."