Williams gelang es beim Zeittraining für den Grand Prix von Spanien nicht, an die Performance aus Baku anzuknüpfen. Obwohl Sergey Sirotkin und Lance Stroll sichtlich erkennbar alles gaben, um die Boliden ins Q2 zu bringen, standen am Ende die zwei langsamsten Rundenzeiten des Qualifyings zubuche. In Grove scheint man mit dem Latein am Ende.

"Ich glaube, es gibt Probleme, und wie gesagt verstehen wir die, wie wir glauben." Noch schwammiger konnte die Antwort von Technikchef Paddy Lowe auf die Frage, wie der Wasserstand bei Williams ausfällt, kaum ausfallen. Und auch die Prognose hört sich kaum besser an: "Garantieren können wir nichts."

Schon zum zweiten Mal nach Bahrain war Williams in Barcelona das langsamste Auto. Sirotkin fuhr mit wilden Querstehern auf den 18. Platz, verlor dabei zwei Zehntel auf den Sauber von Marcus Ericsson und eine halbe Sekunde auf den Renault von Nico Hülkenberg, bei dem die Benzinzufuhr stockte. Lance Stroll landete als 19. nicht nur fünf Zehntel hinter dem Teamkollegen, sondern auch in der Wand.

Stroll schmeißt "viel bessere Runde" weg

"Ich war auf einer viel besseren Runde, aber ich habe es ganz zum Schluss leider verloren, als ich versucht habe das Letzte herauszuholen", erklärt Stroll seinen Abflug am Ausgang von Turn 12. Der Kanadier hatte sich beim Herausbeschleunigen zu weit heraustragen lassen, geriet mit der linken Fahrzeugseite ins Kiesbett und verlor daraufhin die Kontrolle über seinen FW41 .

"Ich werde mich deshalb nicht fertigmachen, da ich weiß, wo wir heute realistisch betrachtet stehen. Meine Runde war okay aber nicht gut genug, um das Q1 zu überleben, was wir das gesamte Wochenende auch so erwartet hatten", fügt der 19-Jährige an. Am Ende landete nur Brendon Hartley hinter dem Williams-Duo - aber auch nur, weil dieser im FP3 seinen Toro Rosso zerlegt hatte und im Qualifying gar nicht antrat.

Robert Kubica soll Williams bei seinem Recovery Program auf die Sprünge helfen, Foto: Sutton
Robert Kubica soll Williams bei seinem Recovery Program auf die Sprünge helfen, Foto: Sutton

Williams startet Recovery Program um 2018 noch zu retten

Williams hält somit also ganz alleine die rote Laterne. "Wir haben in Baku eine Verbesserung gesehen, aber dieses Wochenende sind wir wieder da, wo wir vorher waren. Diese Rennstrecke liegt dem Auto nicht wirklich", so Stroll. Die Teamführung ist längst alarmiert, wie Lowe klarstellt: "Wir haben ein Programm gestartet, welches wir Recovery Program nennen, um Performance zurückzubringen. Dieses Programm läuft bis zur Saisonmitte.

Das Ziel ist, so Lowe, das Auto auf diesem Weg auf das Level zurückzubringen, das dem Potential des Boliden gerecht wird. "Wir schreiben die Saison noch nicht ab." So vielversprechend das Programm klingt, eine Richtung hat Williams bisher noch nicht gefunden: "Bisher haben wir noch nichts gebracht, was die Probleme löst. Aber man sieht, die Pace ist ziemlich schlecht", sagt Lowe weiter.

Lowe: Kubicas Feedback für Williams wertvoller

Einzig und allein anhand des Feedbacks der Fahrer wird der richtige Ansatz wohl auch nicht zu finden sein, wie Lowe anfügt: "Wenn wir nur mit den Aussagen der Piloten arbeiten, ist es ziemlich schwierig. Zum Glück haben wir in der Datenbank viele Daten, unterschiedliche Belege. Das haben wir alles über die letzten paar Wochen zusammengetragen." Die Erkenntnis: "Wir haben uns einfach in ein paar kritischen Bereichen verfahren."

Auf der Suche nach der richtigen Ausfahrt soll vor allem Robert Kubica helfen. Der Pole saß am Trainingsfreitag in Barcelona erstmals am Rennwochenende im Cockpit. Sein Urteil fiel mit den Worten schockierend und peinlich aber nicht gerade positiv aus. Nützlich war seine Kritik aber allemal. "Sehr hilfreich. Er wird auch am Mittwoch bei den Testfahrten fahren. Robert ist ein toller Fahrer und ein toller Typ. Sein Feedback vom FP1 war sehr wertvoll", lobt Lowe.

Der Pole ist auch ein wichtiger Baustein im Recovery Program: "Die Arbeit, die er am Mittwoch erledigen wird, ist ein wichtiges Element von dem Programm. Roberts Feedback ist so wichtig, weil er so viele Autos gefahren ist. Deshalb hat er mehr Referenzen und du kannst seinen Statements mehr vertrauen."