Fernando Alonso und McLaren haben im Qualifying zum fünften Rennen der Formel-1-Saison 2018 in Spanien den Bann endlich gebrochen: Erstmals in diesem Jahr gelang der Sprung ins Q3. Nachdem bisher auch aus Startpositionen in den Untiefen des Mittelfeldes jeweils eine üppige Punkteausbeute gelang, müsste von Platz acht aus nach Adam Riese endlich Edelmetall drin sein - glaubt zumindest Alonso.

"Im Durchschnitt haben wir in jedem Rennen sechs Positionen gutgemacht. Platz zwei sollte also möglich sein", antwortet Alonso mit einem Augenzwinkern, als er von Motorsport-Magazin.com nach seiner Erwartungshaltung für das Heimrennen auf dem Circuit de Barcelona-Catalunya gefragt wird. Tatsächlich dürfte sich ein Vorstoß auf das Podium zwar schwierig gestalten, doch nach vorne gehen soll es dank besserer Rennpace trotzdem.

"Ich denke, sie ist immer noch besser", glaubt Alonso hinsichtlich der Performance des MCL33 im Renntrimm, dass diese durch das Update nicht identisch mit der Qualifying-Pace ist. "Auf den Longruns sind wir normalerweise konkurrenzfähiger. Wir managen die Reifen gut, unsere Strategien sind gut und das funktioniert normalerweise für uns." Besagte Strategie könnte für ihn schon zu Rennbeginn eine entscheidende Rolle spielen.

Alonso am Start der einzige Top-10-Pilot auf Supersoft

Als einziger Pilot der Top-10 wird Alonso am Sonntag auf dem Supersoft-Reifen ins Rennen gehen. "Mal sehen. Wir wissen noch nicht, ob das gut oder schlecht ist", lässt er den Ausgang dieses Schachzugs offen. "Das wird von den Temperaturen und den Bedingungen abhängen. Vielleicht ist es auch feucht, es können viele unterschiedliche Dinge passieren, dann kann es gut oder schlecht sein, auf dem roten Reifen zu sein."

Dass es am Ende überhaupt der Supersoft wurde, war aber offenbar Zufall. "Wir haben versucht unsere beste Performance abzuliefern und es war nicht klar, welcher Reifen auf einer Runde schneller sein würde. Also entschieden wir, im Q2 beide Reifen zu fahren um zu sehen welcher schneller ist", erklärt der zweimalige Champion, der sich 2017 mit Honda-Power im Heck als Siebter sogar noch besser qualifizierte.

McLaren überzeugt: Performance nicht nur wegen Streckenlayout

"Wenn wir auf die Daten schauen und die von heute mit denen von den Testfahrten oder aus dem letzten Jahr vergleichen, haben wir definitiv eine gute Verbesserung erreicht. Natürlich haben die Konkurrenten das auch getan und deshalb sind wir im Grid vielleicht nicht da wo wir letztes Jahr waren. Aber es ist definitiv eine Verbesserung", so McLarens Racing Director Eric Boullier.

Generell war McLaren nach den Trainings noch vorsichtig, inwiefern sich das große Barcelona-Update auf das Kräfteverhältnis auswirken würde. Das Qualifying lieferte für das Team letztendlich den Beleg, dass alles nach Plan verlaufen ist. "Ich bin glücklich mit der Performance des Autos, es hat sich definitiv besser und schneller angefühlt. Und jeder hat hier Updates mitgebracht und es scheint, dass wir da relativ zur Konkurrenz einen Schritt vorwärts gemacht haben", sagt Alonso.

"Die Korrelation war sehr gut", erklärt auch Boullier. "Im gesamten Paket gibt es nur ein Teil, das wir im Rennen nicht benutzen werden. Aber nur, weil es nicht so viel gebracht hat, wie wir erwartet hatten. Der Rest hat sehr gut funktioniert. Natürlich hätten wir das Package gerne früher gehabt, aber es ist wie es ist. Wir müssen den Leuten in der Fabrik unseren Dank aussprechen, denn sie haben sehr hart daran gearbeitet, um alles für zwei Autos fertigzustellen."

Alonso hofft trotz guter Startposition auf Regenchaos

2017 verlor Alonso durch eine Kollision in der ersten Kurve trotz seiner starken Startposition die Chance auf ein gutes Ergebnis. Wenn dieses Jahr alles glatt geht, soll in jedem Fall das fünfte Punkteresultat in Folge drin sein. Wie weit es wirklich nach vorne geht, lässt er jedoch offen. "Es wird schwierig, wahrscheinlich wird das Wetter morgen ein Schlüsselfaktor sein", so der Asturier, der wie gewohnt hofft, Profit daraus schlagen zu können.

"Es könnte regnen und wenn das passiert, wird es wohl ein interessantes Rennen, etwas chaotisch und von dem Chaos profitieren wir dann hoffentlich. Im Winter war es hier sehr rutschig, als es geregnet hat. Es wird dann also für alle sehr schwierig, auf der Strecke zu bleiben." In den bisherigen Rennen klappte das aber auch ohne Regen für ihn und sein Team ganz gut.