Pietro Fittipaldi, großer Pechvogel beim WEC-Auftakt in Spa-Francorchamps, stand vor seinem fatalen Abflug in der Mutkurve Eau Rouge in Kontakt mit dem Haas F1 Team. Bis zu dem Unfall des DragonSpeed-Piloten am vergangenen Wochenende, bei dem sich der Enkelsohn von Formel-1-Legende Emerson Fittipaldi eine Fraktur am linken Bein zugezogen und sich den rechten Knöchel gebrochen hatte, waren die Fittipaldis in Gesprächen über eine Rolle als Testfahrer des F1-Rennstalls.

Das berichtete Haas-Teamchef Günther Steiner im Vorfeld des Spanien GP der Formel 1. In Barcelona finden im Anschluss an das Rennwochenende die ersten zweitägigen Testfahrten innerhalb der Saison der Königsklasse statt. An insgesamt zwei von vier Testtagen müssen die Teams sogenannte Young Driver einsetzen. Das sind Fahrer, die nicht mehr als zwei Formel-1-Rennen bestritten haben dürfen. Das würde Fittipaldi erfüllen.

Steiner: Nur erste Gespräche mit Fittipaldi

Allerdings gab Steiner nicht preis, ob schon in Barcelona ein Einsatz geplant gewesen wäre, hätte sich Fittipaldi in Spa nicht verletzt. "Wir haben darüber gesprochen. Aber erst damit angefangen und dann kam schon der Unfall. Ich habe Pietro eine Whatsapp gesendet und mit seinem Großvater gesprochen. Wir haben darüber gesprochen, aber es wurde nichts entschieden", berichtet Steiner.

Also nur erste lose Gespräche, die eher für einen späteren Einsatz etwa beim Ungarn-Test und in Abu Dhabi sprechen würden. "Ich kann zu allem 'ja' sagen, aber ich weiß es noch nicht", ergänzt Steiner. Fix ist also noch nichts. Wichtiger sei jetzt ohnehin etwas ganz anderes. "Wir lassen ihn gesund werden. Wichtig ist, dass es ihm wieder gut geht", so der Haas-Teamchef.

Kontakt über F1-Legende Emerson Fittipaldi

Doch wie kam es überhaupt zum Kontakt? Steiner: "Wir haben einfach angefangen zu sprechen, er hat uns kontaktiert. Ich kenne seinen Großvater. Ich meine jeder kennt seinen Großvater ganz gut, wir wissen wer er ist", sagt Steiner mit einem Augenzwinkern. "Sie fragten, ob wir was machen können und wir sagten, schauen wir mal. Und dann ist eben passiert, was passiert ist.

Formel 1 2018: Brennpunkte vor dem Spanien GP (06:18 Min.)

Wie es nach dem Fittipaldi-Unfall jetzt weitergeht? "Wir haben nicht aufgehört zu sprechen, wir schauen mal was wir machen können. Am wichtigsten ist, dass es ihm wieder gut geht", betont Steiner nochmals. Aktuell befindet sich der junge Brasilianer in den USA, wird in Indianapolis behandelt, um an seinem Comeback zu arbeiten.

F1-Einsatz in Ungarn fraglich

Ende Juli soll das in der IndyCar-Series gelingen, in der Fittipaldi neben seinem WEC-Engagement 2018 aktiv ist. Scheitert das, würde sicherlich auch der nur wenige Tage später stattfindende Ungarn-Test der Formel 1 ein Ding der Unmöglichkeit darstellen.