Die Abschaffung der Grid Girls in der Formel 1 stieß Ende Januar nicht auf sonderlich viel Gegenliebe. Wenige Tage später haben FIA und Liberty Media aber auch schon ihre Alternative parat: Ab der Saison 2018 sollen Kinder in der Startaufstellung an der Seite von Lewis Hamilton & Co. Platz nehmen.

Die zusammen von der Formel 1 und der FIA ins Leben gerufene Partnerschaft namens Grid Kids deckt sich im Grunde genommen mit dem aus dem Fußball bekannten Konzept, bei dem der Fußballnachwuchs beim Einlauf der Weltstars auf das Spielfeld dabei sein darf. Die Formel 1 will nun dem jeweiligen nationalen Motorsportnachwuchs diese Möglichkeit geben.

Involviert sind dabei auch die jeweiligen Promoter der Austragungsorte sowie die nationalen Motorsportverbände. Ausgewählt werden die Kids, die im Kartsport oder Nachwuchs-Formelserien unterwegs sind, von ihren jeweiligen Motorsportclubs. Den Zuschlag gibt es entweder als Preis für gute Leistungen oder per Lotterieverfahren.

Pro Fahrer wird ein Grid Kid bei der Rennvorbereitung mit in der Startaufstellung stehen. "Die Formel 1 ist die Königsklasse des Motorsports und der Traum eines jeden jungen Rennfahrers, der in den Nachwuchsserien unterwegs ist, welche die Pyramide vom Kart bis zur F1 darstellen", so FIA-Präsident Jean Todt.

"Für die FIA ist es außerdem eine ausgezeichnete Initiative. Sie unterstützt die angeschlossenen Motorsportverbände bei ihren Anstrengungen, den Motorsport weltweit bekannter zu machen - und das mit einem einzigartigen Preis, den sie den Youngstern der nationalen Rennserien anbieten können", so der Franzose weiter.

Auch der Marketingchef von Formel-1-Rechteinhaber Liberty Media, Sean Bratches, ist vom neuen Konzept überzeugt. "Das wird für diese Youngster ein außergewöhnlicher Moment. Neben ihren Helden zu stehen wenn sie sich auf das Rennenvorbereiten, in diesen wichtigsten Minuten vor dem Start", so der US-Amerikaner.

Liberty macht Schluss: Nie wieder Grid Girls in der Formel 1 (01:04 Min.)

Er hatte die Abschaffung der Grid Girls damit begründet, dass die Tradition nicht mehr den Werten einer modernen Gesellschaft entspräche und für die Formel 1 ohnehin keine Relevanz hätte. Bei den Grid Kids sei das anders: "Es ist für sie eine Inspiration, weiter zu fahren, zu trainieren und zu lernen, damit sie davon träumen können, eines Tages selbst dort zu sein. Es könnte keinen besseren Weg geben, die nächste Generation unserer Formel-1-Helden zu inspirieren."

Die Grid Kids sollen bei allen Rennen der Formel 1 und darüberhinaus, sofern möglich, auch bei den Rahmenrennserien Formel 2 und GP3 in der Startaufstellung stehen. Die engsten Familienmitglieder der Kinder haben am Rennsonntag außerdem Zugang zum Fahrerlager.

Komplett neu ist das Konzept mit den Grid Kids allerdings auch im Motorsport nicht. In der Formel E wurde es bereits in der vergangenen Saison erstmals realisiert.