Die Formel-1-Teams Force India und Sauber haben ihre gemeinsame Beschwerde wegen Bedenken bezüglich unfairer Wettbewerbspraktiken in punkto der Preisgeld-Verteilung in der Formel 1 bei der Europäischen Kommission zurückgezogen. Das gaben die Rennställe am Donnerstag in einer gemeinsamen Erklärung bekannt.

Im September 2015 hatten Force India und Sauber bei den EU-Wettbewerbshütern eine entsprechende Beschwerde eingereicht, da sie sich bei der Ausschüttung der Preisgelder in der damals noch von Bernie Ecclestone geführten Königsklasse im Vergleich zu den Top-Teams und älteren Rennställen (Stichwort Traditionszulagen für Ferrari & Co.) ungerecht behandelt gefühlt hatten.

Bernie Ecclestone kassiert deftigen Seitenhieb

Der jetzige Sinneswandel rührt laut dem Statement von dem Besitzerwechsel in der Formel 1. Das neue Management habe eine "neue Kultur der Transparenz in den Sport gebracht und seine Bereitschaft klargemacht, fundamentale Probleme wie die Verteilung der Preisgelder, Kostenkontrolle und Motoren-Regulierung anzugehen", heißt es in der Erklärung der Teams.

"Wir sind durch den Dialog, der durch die Ernennung von Chase Carey zum neuen Geschäftsführer des kommerziellen Rechteinhabers der Formel 1 und sein Management-Team gestartet ist, sehr ermutigt", so Sauber und Force India inklusive Seitenhieb auf Carey-Vorgänger Ecclestone weiter.

Sauber & Force India: Ansatz der neuen Formel-1-Bosse ermutigt

Als die Klage im Jahr 2015 eingereicht worden war, sei das allerdings noch völlig gerechtfertigt gewesen. Damals hatte Force India erklärt, die Führung der Formel 1 gehe hinsichtlich der oben angeführten Punkte sowohl unfair als auch widerrechtlich vor. Jetzt sei alles anderes. "Wir glauben, dass der neue Ansatz den nötigen Grad von Sicherheit verleiht, dass unsere Bedenken objektiv behandelt werden und wir ziehen es somit vor, diese Probleme besser durch Dialog als durch Rechtsstreit zu lösen", so das Statement.

"Wir wollen den Transformationsprozess in der Formel 1 unterstützen und haben unsere Beschwerde deshalb mit sofortiger Wirkung zurückgezogen." Ein Transformationsprozess der den großen Teams jedoch weitaus weniger schmeckt. Genau deshalb hatte Ferrari-Präsident Sergio Marchionne jüngst mehrfach mit Ausstieg gedroht, Mercedes sich den Kritikpunkten der Scuderia, etwa den geplanten Motorenangleichungen und der Budgetgrenze, angeschlossen.