McLaren will 2018 mit Renault die Ziele verwirklichen, die in den drei Jahren mit Honda meilenweit verfehlt wurden. Fernando Alonso soll bei der Entscheidung des Teams, den Motorlieferanten zu wechseln, eine wichtige Rolle gespielt haben. Die McLaren-Bosse gehen davon aus, dass ihr Star-Pilot seinen Vertrag verlängern wird - denn den entscheidenden Anreiz dazu sollten sie nun geliefert haben.

"Normalität", antwortete Alonso in Singapur auf die Frage, was er sich nach drei ernüchternden Saisons von einem weiteren Jahr in Woking versprechen würde - vorausgesetzt, er einigt sich mit den McLaren-Bossen auf einen neuen Kontrakt. "Das Ziel ist immer, auf dem Podium zu sein und um Siege zu kämpfen."

Alonsos letztes Podium datiert auf den Ungarn GP 2014 zurück, als er in Diensten von Ferrari Zweiter wurde. Für den letzten Sieg muss man sogar noch ein Jahr weiter zurückschauen: 2013 in Barcelona stand Alonso zum bis dato letzten Mal ganz oben auf dem Treppchen. Der 36-Jährige will wieder dahin zurück, wo er über Jahre hinweg Stammgast war.

"Ich will mir wieder Gedanken darüber machen, was wir am Start machen müssen, um zu attackieren und das Rennen im ersten Stint anzuführen. All diese Dinge, die ich in meiner Karriere 13 Jahre lang gemacht habe", erklärte Alonso, der zwischen 2003 und 2013 stolze 32 Grand-Prix-Siege feierte. "Wie gesagt, für mich bedeutet das eine Rückkehr zur Normalität."

Brown: Fernando ist glücklich mit McLaren

Die Chancen, dass der zweimalige Weltmeister 2018 dazu wieder in einem McLaren sitzt, dürften sich nach den jüngsten Entwicklungen deutlich verbessert haben. Executive Director Zak Brown verkündete bereits, dass eine Einigung zwischen dem Management und dem Superstar des Teams mehr oder weniger nur noch Formsache sei.

"Wir sind sehr nah dran, was Fernando angeht", so der US-Amerikaner. "Er ist sehr glücklich mit der Richtung des Teams und auch mit der Mannschaft an sich." Dass Alonso gegenüber McLaren in den vergangenen Wochen wieder positiver gestimmt war, war fast schon ein Vorbote des Renault-Deals.

Gleich nach der Sommerpause hatte Alonso verdeutlicht, welch große Stück er nach wie vor auf den britischen Traditionsrennstall hält. "Ich bin glücklich mit dem Team. Wir hatten drei schwierige Jahre, aber McLaren ist immer noch eines der besten Teams der Welt. Ich wäre froh, weiter mit ihnen zu arbeiten", gab er in Belgien zu Protokoll.

Alonso und Renault sind McLarens Masterplan

Alonso, der nach wie vor als einer der Top-Verdiener in der Königsklasse gilt, soll außerdem trotz des Verlusts der Honda-Millionen bei McLaren keine Gehaltseinbußen verzeichnen. "Er ist einer der höchstbezahlten Fahrer im Sport und wenn wir in halten, wird er das auch weiterhin sein", versicherte Brown.

Die McLaren-Chefetage weiß, was sie an Alonso hat. "Die großen Jungs kosten großes Geld. Aber wir haben sehr entschlossene Shareholder, die wollen, dass wir Rennen gewinnen", so Brown. McLarens Racing Director Eric Boullier verdeutlichte, dass Alonso genau wie Renault ein Teil der neuen Ausrichtung des Teams ist: "Wir haben zuerst getan, was für McLaren getan werden musste. Aber das Gesamtpaket beinhaltet auch den Fahrer."

Die Formalitäten sollten laut dem Franzosen nun noch zwischen Brown und dem Management des Piloten geklärt werden, bevor der Deal offiziell verkündet werden kann. Die positive Einstellung Alonsos gegenüber McLaren sei für ihn aber ein gutes Zeichen. "Fernando will bleiben. Du kannst es an seiner Körpersprache sehen und daran, wie er redet", ist sich Boullier sicher.