Fernando Alonso könnte auch im kommenden Jahr den Angriff auf die großen Motorsport-Trophäen abseits der Formel 1 fortführen. Nachdem sich der Spanier in diesem Jahr bereits am Indy 500 versucht hatte und dort im Kampf um den Sieg einen Motorschaden erlitt, liebäugelt er für 2018 offenbar mit einem Start bei den 24 Stunden von Le Mans. Mögliches Einsatzteam: Toyota.

Das Indy 500 liegt auch 2018 auf demselben Datum wie der Monaco GP der Formel 1. In dieser Saison gestattete McLaren seinem Starpiloten, das Rennen im Fürstentum auszulassen, nachdem er sportlich ohnehin wenig Perspektive sah. Stattdessen wollte er seinem großen Traum, der "Triple Crown" des Motorsports, näherkommen. Diese umfasst Siege eben in Monaco, Indianapolis sowie auch in Le Mans.

Jagd nach der Triple Crown geht weiter

"Die Triple Crown ist weiterhin ein klares Ziel für meine Zukunft. Und diese besteht aus drei Rennen. Wenn das Indy 500 mit Monaco zusammenfällt, gibt es ein weiteres Rennen zu bestreiten", sagte Alonso. "Es gibt verschiedene Optionen, ein fantastisches Jahr 2018 zu haben", so der Spanier weiter.

Eine Terminkollision zwischen Le Mans und Formel 1, wie sie noch 2016 stattfand, gibt es unter den neuen Rechteinhabern der Königsklasse nicht mehr. 2018 finden die 24 Stunden von Le Mans vom 16. bis 17. Juni statt und damit exakt zwischen dem Großen Preis von Kanada und dem Comeback-Rennen in Le Castellet.

Dass Formel-1-Fahrer in Le Mans auf Anhieb gewinnen können, bewies Nico Hülkenberg 2015, als er im Porsche zusammen mit Nick Tandy und Earl Bamber sensationell das Rennen für sich entschied. 2016 machte ihm die Terminkollision einen Strich durch die Rechung, seinen Titel zu verteidigen. Seit dieser Saison ist er Werksfahrer bei Renault und damit für andere Hersteller nicht verfügbar.

2017 startete Alonso beim Indy 500, Foto: Sutton
2017 startete Alonso beim Indy 500, Foto: Sutton

Fernando Alonso aber könnte in seine Fußstapfen treten. Sollte der Spanier bei McLaren verlängern, ist das Team zu diesem Entgegenkommen wohl bereit. "Wir haben darüber gesprochen. Wenn das etwas ist, was er gerne machen würde und die Umstände passen, sind wir dafür offen", sagte McLarens Executive Director Zak Brown. Einzig sein Formel-1-Engagement dürfe nicht darunter leiden.

Fährt Toyota überhaupt in Le Mans?

Das größte Fragezeichen liefert aber ohnehin wohl nicht Alonso, sondern Toyota. Nachdem sich Porsche zum Ende der laufenden Saison aus der Langstrecken-Weltmeisterschaft zurückziehen wird, wären die Japaner der einzige verbliebene Hersteller. Zwar wären die Aussichten auf den erstmaligen Sieg an der Sarthe dann wohl besser denn je, doch stellt sich die Frage nach dem Prestige sowie dem Nutzen.

Verschiedene Szenarien geistern durch den Raum, vom kompletten Ausstieg der Japaner über die Reduzierung des Engagements auf drei Rennen bis hin zum unveränderten Fortführen. "Wir analysieren und diskutieren die Vorschläge im Detail. Wir erwarten nicht, vor Oktober eine Entscheidung zu treffen", teilte Toyota auf Nachfrage von Motorsport-Magazin.com mit. Auch Fernando Alonso wird wohl gespannt auf die Entscheidung blicken.