Schlechte Nachricht für Daniel Ricciardo: Der Red-Bull-Pilot wird beim Großbritannien GP in Silverstone um fünf Startplätze nach hinten versetzt, weil es zu einem unplanmäßigen Getriebewechsel kam. Red Bull fand am Freitagabend heraus, dass Ricciardos Renngetriebe beschädigt ist und deshalb ersetzt werden muss.

Getriebewechsel sind nur in bestimmten Fällen straffrei: Wenn ein Pilot ausfällt, darf am nächsten Rennwochenende ein neues Achtgang-Getriebe verbaut werden. Gleiches gilt, wenn ein Getriebe an sechs aufeinanderfolgenden Rennen im Einsatz war. Dabei müssen die Getriebe nur am Samstag und Sonntag verbaut sein. Beides war bei Ricciardo nicht der Fall.

Eine Sonderregel gilt, wenn ein Pilot für einen Getriebewechsel bestraft wurde: Dann darf er beim nächsten Rennen noch einmal wechseln, ohne erneut eine Strafe zu bekommen. So zum Beispiel bei Lewis Hamilton: Der Brite bekam in Österreich eine Strafe für den Getriebewechsel, fährt aber an diesem Wochenende in Silverstone erneut mit einem nagelneuen Direktschaltgetriebe.

Der Grund dafür ist einsichtig: Muss am Wochenende ein Getriebe wegen eines Schadens gewechselt werden, ist das Austausch-Getriebe meist in der gleichen Spezifikation - bei dem der gleiche Fehler wieder auftreten könnte. Deshalb können die Teams für das nächste Getriebe nachbessern - das dann am darauffolgenden Wochenende straffrei eingesetzt werden darf.

Dass diese Regel sinnvoll ist, zeigt der Fall von Valtteri Bottas: Den Finnen ereilte in England das gleiche Schicksal wie Teamkollege Hamilton in Österreich. Auch bei ihm ging ein Lager kaputt, weshalb er strafversetzt wird.

Zeitpunkt der FIA-Meldung entscheidend

Kurios könnte es nun in der Startaufstellung werden: Weil es durchaus realistisch ist, dass sich Bottas und Ricciardo nicht weiter als fünf Plätze auseinander qualifizieren, könnte der Zeitpunkt entscheidend sein, an dem die Teams die FIA über den Getriebewechsel informiert haben.

Mercedes gab den Getriebewechsel am Freitag um 15:42 Uhr an, Red Bull erst um 19:30 Uhr. Somit wird Bottas virtuell früher strafversetzt, landet dadurch wahrscheinlich hinter Ricciardo - der wiederum allerdings anschließend versetzt wird und dann wieder hinter Bottas landet. Somit kommt der Mercedes-Pilot wahrscheinlich nur auf eine Strafversetzung von vier Plätzen.