Jacques Villeneuve erlebt dieser Tage vor seinem Heimrennen in Montreal keine leichte Zeit. Er sammelt Minuspunkte im schwarzen Buch seines Chefs und wird in der Presse wieder vermehrt kritisiert. Doch eines stellte der Franko-Kanadier bereits vor einigen Wochen fest: Sauber fehlt es vor allem am Budget und den Ressourcen.

"Wir hatten schon immer limitierte Ressourcen und dieses Problem hat sich verschlimmert, nachdem uns Red Bull verlassen hat", gibt Teamchef Peter Sauber zu. "Das Team ist genauso groß wie zuvor, aber wir müssen bei den Motoren sparen und wir können weder im Windkanal noch auf der Teststrecke so viel ausgeben wie wir es gerne möchten."

Entsprechend kommt die stärkste Waffe der Hinwiler, nämlich ihr hypermoderner Windkanal, nicht voll zum Tragen. "Wir haben nicht die Ressourcen ihn Vollzeit zu nutzen: Unsere Leute arbeiten in einer Schicht und nicht in dreien."

Eine Möglichkeit um die benötigten Ressourcen aufzustocken wäre der kolportierte Verkauf an BMW. Doch die Gespräche mit den Münchnern gehen noch immer weiter. "Leider haben wir noch keine Einigung erzielt", so Sauber im Autosprint Magazine. Die Spekulationen über eine Übernahme verweist er ohnehin ins Reich der Märchen: "Das sind nur Gerüchte. Ich werde aber keine Kommentare abgeben, die über eine einfache Motorenbelieferung hinausgehen."

Zudem betont Sauber, dass es kein Problem gewesen wäre die bestehende Partnerschaft mit Ferrari auch über das Saisonende hinweg fortzusetzen. Doch auch hier spielt das große Problem der Schweizer eine entscheidende Rolle: "Ferrari möchte mit den Kundenmotoren Geld verdienen." Und Sauber hat die dafür benötigten Ressourcen nicht.

Für den Rest der Saison haben sich die Hinwiler dennoch ein Ziel gesetzt: "Wir möchten zumindest Red Bull wieder einholen", so Sauber. "Mit Toyota ist dies unmöglich." Denn die Köln-Marsdorfer haben sprichwörtliche unlimitierte Ressourcen und wissen diese mittlerweile auch leistungssteigernd umzusetzen.

Das Problem ist dabei schon lange be- und erkannt: "Wir wussten schon vor dem Testbeginn, dass wir nicht genügend Downforce hatten", gesteht Sauber ein. "Wir arbeiten daran dies zu ändern, da das allgemeine Konzept des Autos gut ist. Aber Downforce kann man nur mit Detailarbeiten finden und wir können diese Entwicklungen nicht beschleunigen, da unser Budget nicht groß genug ist." Da ist es also wieder: Das Sauber-Problem der fehlenden Ressourcen.