Trotz einer guten Position im Rennen blieb Fernando Alonso in Singapur erneut ohne Punkte. Ein Getriebeproblem zwang ihn zur Aufgabe. Nun steht das Honda-Heimrennen in Suzuka auf dem Programm. Auch wenn das Streckenlayout ein völlig anderes ist, so bringt der Spanier viele positive Eindrücke aus Singapur mit. "Es war positiv, definitiv besser als in den vorhergehenden Rennen. Beide Autos hätten am Ende in den Punkten sein können, das sind die positiven Neuigkeiten", blickt Alonso zurück.
Negativ war jedoch erneut die mangelhafte Zuverlässigkeit des McLaren-Honda. Zumindest für das Getriebe scheint man eine Lösung gefunden zu haben. "Wir haben geprüft, haben Lösungsansätze und werden diese morgen im Training testen", so Alonso. Ob nun Power Unit, Chassis oder was auch immer - wichtig ist für Alonso nicht, was die Probleme verursacht. Um zum Erfolg zu kommen, seien insgesamt Verbesserungen notwendig. "Wir sind ein Team und müssen zusammen das Beste liefern, was wir können. Es gibt definitiv viele Bereiche, in denen wir uns verbessern müssen: Performance, Zuverlässigkeit, Start, Boxenstopps...", zählt er auf. In Singapur warf ein über 30-sekündiger Boxenstopp Jenson Button weit zurück. "Es gibt viele Dinge zu regeln. Wir kämpfen aktuell nicht um die WM oder solche Sachen, daher haben wir jetzt die Gelegenheit, uns um diese Dinge zu kümmern", stellt er fest.
Gerade vor den Heimfans, die Honda stark unterstützen, soll es besser laufen. Die Erwartungen sind Alonso vollauf bewusst. "Die Fans hier sind einfach unglaublich. Wie sehr sie die Formel 1 lieben, wie stark sie uns unterstützen. Es ist Zeit, ihnen etwas zu bieten und unser Bestes zu geben und sie glücklich zu machen", fordert der zweimalige Weltmeister. Eine übliche Sitte ist es beim Japan GP, dass die Fans den Teams Geschenke machen. Ein Umstand, der auch Alonso fasziniert. "Es ist einfach eine tolle Unterstützung. Ich kann mich jetzt nicht erinnern, welches [Geschenk] das Beste war. Aber wir müssen hier mit halbleerem Gepäck herkommen, weil wir mit vielen Sachen wieder nach Hause kommen", erklärt er.
Alonso will mit Button weiterarbeiten
Für McLaren könnte das Wochenende jedoch eine tiefgreifende Entscheidung für die Zukunft bereithalten, glaubt man diverser Medien. Sie sagte voraus, dass Jenson Button an diesem Wochenende seinen Abschied aus der Formel 1 verkünden würde. In der Pressekonferenz, auf der er zugegen war, vertröstete er die Journalisten jedoch und sprach davon, dass es nichts Neues gäbe. Alonso ist in die Entscheidung nicht eingebunden, würde es aber klar bevorzugen, wenn der Brite ein weiteres Jahr sein Teamkollege wäre.
"Es ist bekannt, dass ich sehr gut mit ihm zusammenarbeite. Wir brauchen viele Informationen, viel Erfahrung zu diesem Zeitpunkt des Projekts, denn es ist noch sehr jung. Es ist eine Ehre, und wenn beide Seiten zu den Bedingungen finden, die den anderen glücklich machen, wäre das gut für die Stabilität des Teams", streute der Spanier Rosen. Sollte es jedoch zum Abschied Buttons kommen, würde sich Alonso damit arrangieren. "Wenn sie sich entscheiden, dass es Zeit für eine Veränderung wäre und dass jemand neues kommt, dann werden wir versuchen, das Beste daraus zu machen", erklärt er.
Erinnerungen an Bianchi
Mit dem anstehenden Rennwochenende jährt sich auch der tragische Unfall von Jules Bianchi zum ersten Mal. Seitdem wurden einige Aspekte der Sicherheit verbessert, in Japan selbst wurden in den Kurven 1, 3, 6, 7, 13 und 18 U-Drainagen installiert, um zu gewährleisten, dass das Wasser im Falle eines starken Regenschauers besser abfließt. Zudem wurde die Startzeit um eine Stunde nach vorne gezogen, um nicht in Gefahr zu geraten, wie im vergangenen Jahr bei einsetzender Dunkelheit fahren zu müssen. In den Regularien verankert wurde zudem auch unter anderem das Virtual Safety Car.
Alonso begrüßt diese Änderungen. "Es ist wie immer: Wenn so etwas Fatales passiert, wird sich danach auf diese Dinge konzentriert. Dass sich ein Unfall wie der von Jules letztes Jahr wiederholt, ist aber unwahrscheinlich, denn da sind einfach so viele Dinge zusammen gekommen", meint er. Abschütteln könne man diesen Vorfall jedoch nicht. "Ich denke, jeder muss daran denken. Wir haben den Ort hier verlassen mit vielen Sorgen, denn er wurde damals im Helikopter abtransportiert. Nun ins Paddock zurückzukommen, wird ein komisches Gefühl und es wird insgesamt ein komisches Wochenende", glaubt Alonso.
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