Der Streit unter Freunden geht in die nächste Runde. Während McLaren auf Honda schimpft, der Antrieb habe nicht genug Power, schießt man aus Japan zurück nach Großbritannien. Das Chassis hätte aerodynamische Defizite. Unter dem Strich bleibt ein sehr fader Beigeschmack beim neutralen Beobachter. Keiner will die rote Laterne in die Hand nehmen. Statt gemeinsam hinter Erfolg oder Misserfolg zu stehen, wird der Schwarze Peter dem jeweils anderen zugeschoben. Ins Geschehen greift nun Fernando Alonso mit ein und ergreift Partei.

Der Spanier betont gegenüber der spanischen Tageszeitung AS: "Ich denke, wir haben eines der besten Chassis im Feld. Das haben die Daten gezeigt. Vom Kurvenverhalten her sind wir die Besten hinter Red Bull." Und darauf folgt gleich die Retourkutsche an Honda: "Ich denke, wir haben ein klares Leistungsdefizit und das müssen wir in Angriff nehmen."

Alonso: Haussegen hängt nicht schief

Das wird Yashuhisa Arai nicht sonderlich gerne lesen. Der Honda-Motorsportchef behauptete nämlich jüngst, der Honda-Antrieb sei fast schon an Ferrari dran. Man sei zwar noch 40 bis 50 PS hinter Mercedes, aber bereits 25 vor Renault. "Unser Motor ist ein bisschen hinter Ferrari, aber viel besser als jener von Renault. Mercedes ist immer noch weit weg", schätzt der Japaner. Der Haussegen bei McLaren und Honda hänge aber nicht schief, betont Alonso. "Wir geben einfach viele Interviews, möglicherweise zu viele. Und in jedem einzelnen gibt es eine Antwort, die missverstanden werden kann", sagt Alonso.