Honda war mit hehren Zielen aus der Sommerpause gekommen. Die Japaner wollten in Spa nach einem schwachen Saisonstart Ferrari herausfordern, doch dieses Unterfangen ging komplett nach hinten los. Fernando Alonso und Jenson Button wechselten unzählige Male diverse Bestandteile der Power Unit, sodass sie unter dem Strich die unglaubliche Anzahl von 105 Strafplätzen in der Startaufstellung kassierten. Dass weder der Spanier noch der Brite daraufhin in den Punkterängen landete, bedarf keiner weiteren Erwähnung.

Dennoch bleibt Honda-Motorsportchef Yasuhisa Arai seiner optimistischen Sicht der Dinge treu und glaubt, dass es schon bald gelingen wird, mit der Konkurrenz Schritt zu halten. "Wir haben in puncto Verbrennungsmotor noch nicht zu Ferrari aufgeschlossen", sagte der Japaner gegenüber Autosport und bezifferte den Rückstand auf die Scuderia auf weniger als 30 PS. "40 bis 50 PS hinter Mercedes und mehr als 25 vor Renault", schätzte Arai das Kräfteverhältnis im Vergleich zu den anderen beiden Mitbewerbern ein.

Honda hat bislang in dieser Saison fünf Token verwendet, um den Antriebsstrang zu verbessern, und noch vier übrig, während Ferrari und Mercedes auf noch je sieben zurückgreifen können. Renault verfügt sogar noch über zwölf Token und wird erst beim Russland GP in Sochi ein Update bringen. Ferrari dürfte hingegen vor dem Heimspiel in Monza aufrüsten. "Unser Motor ist ein bisschen hinter Ferrari aber viel besser als jener von Renault", gab Arai nicht ohne Stolz zu Protokoll. "Mercedes ist noch immer weit weg."

Noch kann McLaren mit den Top-Teams nicht mithalten, Foto: Sutton
Noch kann McLaren mit den Top-Teams nicht mithalten, Foto: Sutton

Honda will zu den Top-Teams aufschließen

Für die acht verbleibenden Rennen im Jahr 2015 hat sich McLaren-Honda nun vorgenommen, näher an die Spitze heranzurücken - vor allem Red Bull und Ferrari hat die anglo-japanische Allianz im Visier. "Es könnte schwierig werden, die Top-Teams abzufangen, weil sie über eine gute Zuverlässigkeit und über gute Verbrennungseigenschaften verfügen", betonte Arai. "Aber ich will am Ende der Saison knapp an den Top-Teams dran sein."

Zu schaffen macht Honda nicht zuletzt, dass das Chassis des McLaren MP4-30 äußerst aggressiv designt ist und für den Motor daher nicht viel Platz bleibt. "Das Paket ist sehr eng. Natürlich hätten wir es gerne etwas größer, aber kompakt ist besser", meinte Arai. "Deshalb haben wir zu kämpfen, wegen der Größe." Eine Änderung ist laut dem Japaner allerdings nicht in Sicht, auch im nächsten Jahr wird McLaren beim Bau des Autos denselben Ansatz verfolgen.