Die Formel 1 im Tempel der Höchstgeschwindigkeiten. Warum der Königliche Park zu Monza diesen Namen trägt, bewies Lewis Hamilton. Im 1. Training am Freitagmorgen war der Mercedes-Star nicht zu stoppen und erzielte die Bestzeit in 1:24.670 Minuten. Hamilton setzte mit seiner besten Runde schon früh ein Ausrufezeichen: Sie lag nur rund eine halbe Sekunde hinter seiner Pole-Zeit von 2014.

Die Platzierungen: Hinter Hamilton belegte Nico Rosberg den zweiten Platz. Der Neu-Vater hatte beträchtlichen Rückstand auf seinen Teamkollegen: 0,463 Sekunden hinter der Spitze. Beide Silberpfeile fuhren in ihrer eigenen Liga. Der Drittplatzierte Sebastian Vettel hatte mehr als 1,5 Sekunden Rückstand auf Hamilton. Mit Nico Hülkenberg komplettierte ein dritter deutscher Fahrer die Top-4 des 1. Trainings zum Italien Grand Prix. Hinter Sergio Perez fuhr der zweite Ferrari mit Kimi Räikkönen auf Platz sechs. Daniel Ricciardo, Felipe Massa, Valtteri Bottas und Pastor Maldonado komplettierten die Top-10.

Nico Rosberg beendet FP1 auf Platz 2, Foto: Sutton
Nico Rosberg beendet FP1 auf Platz 2, Foto: Sutton

Die Zwischenfälle: Für rote Flaggen zur Mitte der Session sorgte Carlos Sainz. Der Spanier flog in der Parabolica ab und grub seinen Toro Rosso ins Kiesbett ein. Sein Auto musste abgeschleppt werden. "Ich hab das Auto beim Bremsen verloren. Warum, weiß ich nicht", sagte Sainz noch am Teamfunk. Unterdessen wurde es bei Nico Hülkenberg kurios. Der Force-India-Pilot während des Trainings am Funk: "Ich habe einen nassen Rücken und es riecht nach Benzin im Cockpit." Kurz vor Schluss drehte sich Sebastian Vettel auf dem Weg in die Curva Grande, sein Ferrari blieb dabei unbeschädigt.

Sebastian Vettel sorgt für Action: Dreher im Training, Foto: Sutton
Sebastian Vettel sorgt für Action: Dreher im Training, Foto: Sutton

Die Technik: Für McLaren war vorzeitig Feierabend. Fernando Alonso und Jenson Button stiegen gut 10 Minuten vor Sessionende aus, damit das Team einen Motorenwechsel vor dem 2. Training vornehmen kann. In Monza sind die Teams traditionell mit einem Low-Downforce-Paket unterwegs, das vor allem Mercedes zu liegen schien. In Sachen Topspeed waren die Silberpfeile der gesamten Gegnerschaft deutlich überlegen.

Kimi Räikkönen im 1. Training hinter Sebastian Vettel, Foto: Sutton
Kimi Räikkönen im 1. Training hinter Sebastian Vettel, Foto: Sutton

Die Analyse: Mercedes knallhart an der Spitze. Hamilton und Rosberg flogen tief vor den Toren Mailands und waren überhaupt nicht zu stoppen. Der Vorsprung von 1,5 Sekunden auf die Konkurrenz war beängstigend und dürfte ein Vorgeschmack auf den weiteren Verlauf des Wochenendes sein. Das extreme Low-Downforce-Paket samt geschwungenem Heckflügel scheint ab der ersten Minute zu funktionieren. Die Ferraris nahmen es mit der Konkurrenz auf, doch Monza könnten erneut Mercedes-Power-Festspiele werden.