Nach vier Weltmeistertiteln in Serie geht es seit 2014 für Red Bull Racing konstant bergab. Konnte man mit Daniel Ricciardo im Vorjahr zumindest noch drei Rennen gewinnen, ist man in dieser Saison meilenweit vom Podium entfernt. Das sorgt für Frust beim so erfolgsverwöhnten Rennstall, vor allem weil man die Schuld an der Misere größtenteils bei Motorenlieferant Renault sieht, dessen Triebwerke im Vergleich zur Konkurrenz von Ferrari und vor allem Mercedes ein deutliches Leistungsmanko aufweisen.

"Wir werden keine dritte Saison unter diesen Bedingungen ertragen", stellte Red-Bull-Boss Dietrich Mateschitz daher im Rahmen des Heimrennens in Spielberg klar. "Es muss die Zusage von Renault geben, dass sie sich signifikant verbessern wollen. Dass sie das tun können und das auch finanzieren können." Ansonsten würde sein Unternehmen aus der Formel 1 aussteigen, so Mateschitz.

Die Power Unit von Renault macht ständig Probleme, Foto: Sutton
Die Power Unit von Renault macht ständig Probleme, Foto: Sutton

Eine Ankündigung, die Bernie Ecclestone höchstens für eine leere Drohung hält. "Ich glaube nicht daran", gab sich der 84-Jährige sicher. "Ich kenne Herrn Mateschitz sehr gut und er würde eher aussteigen wenn er siegreich wäre, als wenn er verliert", gewährte Ecclestone einen Einblick in die Mentalität des Red-Bull-Chefs. Einen Funken Politik sieht er in dessen Aussagen ebenfalls: "Ich denke, dass er ein ziemlich intelligenter Kerl ist, weiß was er sagt und welche Auswirkungen das hat."

Verständnis für den Frust bei Red Bull hat Ecclestone jedoch. "Sie sind im Moment einfach enttäuscht", glaubt der F1-Zampano. "Bei Red Bull ist man der Meinung, dass das Team nicht schuld an der schlechten Performance ist. Sie waren es gewohnt, mit Renault zu gewinnen und jetzt ist Mateschitz natürlich frustriert."

Ecclestone kennt Wert Mateschitz'

Verlieren würde Ecclestone den Österreicher für seine Formel 1 wohl nur sehr ungern. Mateschitz sei zu einer der wichtigsten Persönlichkeiten im Sport geworden: "Er hat viel Geld investiert, leistet gute Arbeit und ist fantastisch für die Formel 1. Er ist schon länger in der Formel 1 engagiert als den Leuten klar ist und hat uns immer unterstützt."

Bereits vor 20 Jahren war Red Bull als Sponsor des Sauber-Teams in der Formel 1, Foto: Sutton
Bereits vor 20 Jahren war Red Bull als Sponsor des Sauber-Teams in der Formel 1, Foto: Sutton

Klar ist für Ecclestone aber auch, dass man das Reglement nicht wie von Red Bull gefordert wieder ändern soll, um anderen Herstellern die Möglichkeit zu geben, im Vergleich mit Mercedes aufzuholen. Das sei gegenüber den Dominatoren der letzten beiden Jahre unfair. "Die Sieger beschweren sich nie, die Verlierer immer. Es ist schade, dass ein Team aktuell so dominiert, aber das ist nicht die Schuld von Mercedes, sondern die der Konkurrenz, die nicht gegen sie kämpfen kann", nahm Ecclestone Ferrari und Renault in die Pflicht.