In Malaysia war der Silberpfeil schnell - und Lewis Hamilton noch schneller. Der Brite fuhr in dominanter Art zu seinem ersten Saisonsieg und hatte beim Zieleinlauf in Sepang 17 Sekunden Vorsprung auf seinen Teamkollegen Nico Rosberg. Nach dem Rennen rätselten viele Experten und Beobachter, warum Hamilton so viel schneller war und Rosberg nie auch nur in die Nähe des früheren Weltmeisters kam.

Motorsport-Magazin.com hatte am vergangenen Sonntag bereits berichtet, dass Rosberg offenbar mit Reifenproblemen an der Hinterachse zu kämpfen hatte - starker Wheelspin als mögliche Ursache, warum seine Reifen schneller überhitzten als die von Hamilton, obwohl beide das gleiche Setup gewählt hatten. Am Rande des Bahrain Grand Prix äußerte sich Rosberg nun ausführlich zu dieser Situation und erklärte, warum er in Malaysia kein Land gegen Hamilton sah.

Zu konservativ

"Das hatte verschiedene Gründe", führte der Melbourne-Sieger aus. "Der Reifendruck war zu niedrig, aber ich war auch zu konservativ im Umgang mit den Reifen. Die Strecke war so schlecht, komplett anders als am Freitag. Es gab viel Gerutsche und es fühlte sich an, als ob die Reifen innerhalb von sieben Runden K.o. gehen würden." Die Reifenproblematik hatte sich bei Rosberg schon früh angedeutet: Nach wenigen Runden funkte ihn das Team bereits an und warnte, er sollte auf seine Reifen Acht geben.

Die Performance der Pirellis gab Rosberg schließlich ein Rätsel auf. Am heutigen Donnerstagmorgen setzte sich der aktuell WM-Führende mit seinem Team zusammen und besprach die Situation noch einmal ausführlich. Denn: "Die Reifentemperaturen und die Gefahr von überhitzenden Reifen wird in Bahrain ein großes Thema sein", erklärte Rosberg in seiner Motorsport-Magazin.com-Kolumne. Einen weiteren Reifenpatzer will er sich im engen Duell mit Hamilton nicht leisten.

Hamlton machte den Sieg schon in der ersten Runde klar, Foto: Sutton
Hamlton machte den Sieg schon in der ersten Runde klar, Foto: Sutton

Fragezeichen bleiben

Ob Mercedes die Schwierigkeiten an Rosbergs Silberpfeil rechtzeitig zum dritten Rennwochenende des Jahres in den Griff bekommen hat? Rosberg machte kein Geheimnis daraus, dass Malaysia einige Fragezeichen hinterlassen hat. "Ich hatte mehr Reifentemperatur, obwohl ich konservativer fuhr", sagte er. "Das sieht nicht ganz richtig aus, irgendetwas ist da verkehrt. Ich hätte es aber auch besser machen können, hoffentlich gelingt mir das hier in Bahrain."

Gleichzeitig schickte Rosberg ein Lob in Richtung seines Teamkollegen, der mit den kniffligen Bedingungen in Sepang offenbar besser zurecht kam und sich schneller anpassen konnte. Hamilton hatte nämlich keine Probleme mit seinen Reifen und konnte ab der Rennmitte sogar Speed rausnehmen und das Rennen kontrolliert nach Hause fahren. "Am Sonntag waren wir drei Sekunden langsamer als am Freitag, das war eine ganz andere Welt", sagte Rosberg angesichts des leichten Regens. "In der Situation hat Lewis ein paar Sachen besser gemacht als ich."

An diesem Wochenende gilt es nun, das Reifen-Management in den Griff zu bekommen. Bei den Testfahrten war Mercedes in Bahrain extrem stark unterwegs, und daran sollte sich auch in den kommenden Tagen nicht allzu viel ändern. "Wir sind zuversichtlich, beim Testen lag uns die Strecke gut", bestätigte Rosberg. "Wir müssen nur sicherstellen, dass die Reifen nicht zum Problem werden und wieder überhitzen."