Jenson Button feiert in Bahrain an diesem Wochenende ein besonderes Jubiläum: seinen 250. Grand Prix. Nur vier Fahrer haben diese Marke bislang geknackt: Jarno Trulli (252), Riccardo Patrese (256), Michael Schumacher (306) und Rubens Barrichello (322). Auf das Jubiläum angesprochen betonte Button, dass die Zeit wie im Flug vergangen sei und dass es ihm vorkomme, als wäre sein 200. Grand Prix, den er gewann, gerade erst gestern gewesen.

"Ich habe viele Erinnerungen, ein paar schlechte, aber hauptsächlich gute", überlegte er. "Ein Meilenstein wie dieser lässt einen über die guten Zeiten nachdenken." Button begann seine Karriere im Alter von 20 Jahren und bezeichnet sich jetzt, nach 15 Jahren in der Königsklasse, als einen ganz anderen Menschen. Was der Button mit 250 Grands Prix auf dem Buckel seinem jüngeren Ich als Tipp mit auf den Weg gegeben hätte, wollte er allerdings nicht verraten.

Die 250 seien kein Ziel gewesen und sind auch kein Grund, an das Karriereende zu denken - das stellte Button klar. "Ich lebe im Moment, das habe ich in den letzten Monaten gelernt", spielte er auf den Tod seines Vaters an, der ihn zu fast allen Rennen begleitete. "Ich denke nur an vergangene Rennen, wenn ich danach gefragt werde."

Ein besonderes Rennen pickt er dann doch heraus: Seinen Sieg in Suzuka 2011. "Ein Kurs, den ich sehr mag, auf dem ich Jahre lang um Siege gekämpft habe, aber nie gewonnen habe und dann kam der Sieg endlich", erinnerte er sich. Als seine härtesten Rivalen nennt er Fernando Alonso und Kimi Räikkönen - die beide ein Jahr später in die Formel 1 kamen als er - sowie Felipe Massa und in der jüngeren Vergangenheit Lewis Hamilton. Auch gegen Michael Schumacher fuhr Button lange Zeit. 56 Grands Prix fehlen Button ab Sonntag noch, um zum Rekordweltmeister aufzuschließen.

Jubiläumssieg? Unwahrscheinlich!

Auf die Frage, ob es ihm gelingen wird, nach seinem 200. auch sein 250. Rennen zu gewinnen, sagte er: "Die Chancen auf einen Sieg sind sehr klein, auch auf ein Podium. Wir sind nicht schnell genug. Aber wir werden ein gutes Rennen haben." Neben den Hochgeschwindigkeitskurven ist der Benzinverbrauch eine Baustelle bei McLaren. Warum, kann sich Button nicht erklären. In Bahrain rechnet er aufgrund der Temperaturen und des Streckenlayouts mit einer besseren Performance als in Malaysia. So gut wie in Melbourne wird McLaren seiner Ansicht nach jedoch nicht sein.

"Es war schade, dass wir im letzten Rennen auf Ferrari und Force India so viel Boden verloren haben, in Melbourne haben wir sie noch geschlagen. Hoffentlich finden wir diese Performance wieder", meinte er. McLaren habe in Bezug auf das 2014er Auto alles richtig gemacht, jedoch nicht damit gerechnet, dass Mercedes so schnell ist.

Auch wenn Button den MP4-29 aufgrund seiner Balance schätzt, kommt er erst beim Boliden von 2011 so richtig ins Schwärmen. "Ich habe das Jahr genossen: viel Abtrieb, angeblasener Diffusor, hoher Speed - es hat wirklich Spaß gemacht, das zu fahren."