Beim Deutschland GP hatten Jaime Alguersuari und Sebastien Buemi eine Nullrunde hingelegt. Aufgrund des starken sechsten Platzes von Adrian Sutil zog Force India wieder an Toro Rosso vorbei und belegt den siebten Platz in der Konstrukteurswertung. Glaubt man Giorgio Ascanelli, muss sich das Schwester-Team von Red Bull auch am Saisonende hinter den Indern einreihen.

Auf die Frage, ob Toro Rosso eine Chance auf Platz sieben habe, antwortete der Technikdirektor: "Wahrscheinlich nicht - aber wir versuchen es." Dies läge an der Unbeständigkeit der Scuderia. "Wir hatten unsere Aufs und Abs", erklärte Ascanelli. "Die Performance des Autos war manchmal besser, manchmal schlechter als die von Force India und üblicherweise besser als Williams."

Während der Rückstand auf Force India lediglich drei Zähler beträgt, führt Toro Rosso in der Teamwertung mit 13 Punkten Vorsprung auf Williams. Ascanelli glaubte, dass Toro Rosso in Sachen reiner Performance den direkten Rivalen zwar unterlegen sei - doch bei etwas anderem hätten sie die Oberhand. "Ich denke, dass unsere Rennstrategie etwas schlauer - oder glücklicher - war als die der anderen", so Ascanelli. "Ich würde gern klüger sagen, aber ich muss zugeben, dass das Glück auch eine Rolle spielt."

Trotz vermeintlich überlegener Taktik glaubte Ascanelli nicht, dass Toro Rosso an Force India vorbei ziehen werde. Der Grund: Neu Delhi. Zum ersten Mal in diesem Jahr gastiert in die Formel 1 in Indien - dem Heimrennen von Force India. "Ich nehme an, dass Force India bis zum Indien GP pushen wird", vermutete Ascanelli in Bezug auf die Weiterentwicklungsrate der Teams für die aktuelle Saison.

Überhaupt hinge vieles davon ab, wie lange sich die Mannschaften auf das 2011er Auto konzentrieren, bevor der Fokus auf die kommende Saison gelegt wird. "Williams folgt normalerweise keinem starken Entwicklungsprogramm in der zweiten Jahreshälfte", glaubte Ascanelli. "In diesem Jahr haben sie einen großen Wechsel im technischen Management." Der Toro-Rosso-Technikdirektor gab an, mit dem achten Platz in der abschließenden Konstrukteurswertung glücklich zu sein.