Die Formel-1-Saison 2019 ist vorbei. Es war ein Jahr voller Highlights, spannender Kämpfe und prickelnder Teamduelle. Zum Jahresabschluss nimmt Motorsport-Magazin.com alle Fahrer der abgelaufenen Saison unter die Lupe. Jeden Tag arbeiten wir uns in der WM-Tabelle einen Platz vor. Heute in der Zeugniskonferenz: Toro-Rosso-Pilot Daniil Kvyat.

Steckbrief Daniil Kvyat

Karriere2019
GP-Starts9721
Siege00
Bestes Rennergebnis23
Podien31
Ø Rennplatzierung12,310,675
Ausfälle203
Schnellste Runden10
Poles00
Bestes Quali-Ergebnis46
Ø Position im Qualifiyng1213,845
Punkte17037

Die Qualifying-Performance 2019: Eigentlich ging es ganz gut los für Daniil Kvyat. Nach einer kurzen Pause als Ferrari-Testfahrer fand er sich bei Toro Rosso wieder in einem Renn-Cockpit, und prügelte sich mit dem Rookie Alexander Albon um die Vorherrschaft im Qualifying. Sechs zu Sechs stand es zur Sommerpause, Kvyat hatte minimal die Oberhand - dann beförderte Red Bull Albon ins Hauptteam.

Zurück kam Pierre Gasly, und den Rest des Jahres verbrachte Kvyat nur noch damit, Prügel zu beziehen. Rennen um Rennen kam Kvyat nicht gegen Gasly an, unterlag final zwei zu sieben und verlor im Durchschnitt fast vier Zehntel. Noch schlimmer: Vier mal flog er schon in Q1 raus, nur einmal schaffte er es in Q3. Auf eine Runde befand er sich plötzlich auf hoffnungslosem Posten, beim Setup fand er keine Antworten mehr.

Formel 1, Formcheck: Unsere große Fahrer-Analyse: (01:04:38)

Die Renn-Performance 2019: Ein Blick auf die Rennergebnisse untermauert diesen Absturz: Kvyat startete stark ins Jahr und hatte mit seiner F1-Erfahrung den Rookie Albon gut im Griff. Auszusetzen war bis einschließlich Spa kaum etwas. Als er in Hockenheim die große Chance bekam, verwandelte er sie sogar in ein Podium, mit einem richtig guten und kontrollierten Schluss-Stint auf abtrocknender Strecke.

Kaum wurde Albon befördert, ging Kvyat auf Talfahrt. Magere zehn WM-Punkte nahm er aus den letzten Rennen mit, und die Formel 1 erlebte die Rückkehr des Torpedos: In gleich mehreren Rennen crashte Kvyat, und in Mexiko und in den USA fing er sich mit seinen schlecht bemessenen Attacken in den letzten Runden auch noch Strafen ein.

Das sagt Daniil Kvyat selbst: "Ich bin zufrieden, ehrlich gesagt. Ich würde es als eines meiner besten Jahre in der Formel 1 einreihen, also bin ich ziemlich happy. In manchen Rennen hast du Glück, in anderen nicht, aber so funktioniert das Mittelfeld. Ich glaube, ich war ein viel besserer Fahrer als in meinen vorangegangenen Jahren in der Formel 1."

Fazit: Zu Beginn sah alles nach einer Renaissance des Daniil Kvyat aus. Aus der wurde am Ende nichts, genauso wie aus Kvyats zweiter Saisonhälfte nichts wurde. In der Winterpause muss er sich dringend sammeln, und Ursachenforschung betreiben. Was ging schief? War die verwehrte Beförderung schuld? Er schien es nicht gut zu verkraften, dass Albon trotz marginal schlechterer Leistungen das Red-Bull-Cockpit bekam. Wenn ja, dann hat Kvyat aber nur erneut bewiesen, warum er dieses Cockpit nicht verdient. Dahingehend könnte 2020 seine letzte Chance sein, mentale Stärke zu finden und die Formel 1 von seinem (sicher vorhandenen) Talent zu überzeugen.

Bewertung im Motorsport-Magazin.com-Fahrerranking

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