Dreimal in Serie, das scheint im Moment das Motto für Fabio Quartararo zu sein. Die erste dieser Serien stellte sein Comeback an der MotoGP-Spitze dar. Von Jerez bis Silverstone sicherte sich 'El Diablo' jeweils die Pole-Position. Doch leider ging es zuletzt im Grand Prix nach hinten los. Während in Jerez noch Platz zwei heraussprang, gab es von Le Mans bis Aragon drei Ausfälle in Folge. Das war dem Franzosen zuvor noch nie in seiner Karriere passiert, selbst in den Nachwuchsklassen nicht.

Aragon als Tiefpunkt der MotoGP-Ausfallserie des Fabio Quartararo

Die Gründe für die Ausfälle sind unterschiedlich geartet. Besonders bitter war natürlich der Defekt des Ride-Height-Devices in Silverstone, auf dem Weg zum sicheren Sieg. In Le Mans kam er bei schwierigen Bedingungen zu Sturz. Danach wollte der Ex-Weltmeister seine Niederlage nicht einsehen und holte sich gleich noch eine Strafe ab.

Am schlimmsten war aber das vergangene Wochenende in Aragon. Erstmals seit Monaten war er auf seiner Yamaha chancenlos. "Manche Strecken sind besser, andere schlechter, aber dieser war einer jener Kurse, wo es wirklich wichtig war, unser Potential zu bestätigen, aber es war wirklich schlecht", musste er mit großer Ernüchterung feststellen. An eine erneute Pole-Position war nicht zu denken. Schon der Einzug ins Q2 über das Q1 war ein Kraftakt, den im Yamaha-Lager nur der Ausnahmekönner schaffte.

Massives Chattering der Yamaha verhindert alle Chancen

Bei niedrigem Grip ist die M1 also weiterhin schlecht, doch im Renntrimm kam dann noch ein weiteres Problem hinzu. "Der Grip wurde Runde um Runde besser, aber das Chattering war wirklich schlimm und ich konnte nicht mehr fahren. Als ich noch etwas mehr pushte, da verlor ich einfach die Front", berichtete Quartararo über seinen Sturz. Da war er ohnehin nur auf Rang zehn gelegen, also weit weg von den Positionen der vorherigen Grand Prix.

Quartararo kämpfte nicht im Spitzenfeld, Foto: Monster Energy Yamaha MotoGP
Quartararo kämpfte nicht im Spitzenfeld, Foto: Monster Energy Yamaha MotoGP

Das Vibrationsproblem, welches letztlich stark zum Sturz beigetragen hatte, gab Rätsel auf: "Es ist etwas merkwürdig, denn bei kurzen Runs von vier Runden ist es in Ordnung. Aber nach fünf oder sechs Runden fängt das Motorrad zu vibrieren an und es wird Schritt für Schritt mehr." Auch die zuvor gesammelten Erfahrungswerte erwiesen sich im Motorland Aragon als falsch: "Mit dem Soft passiert das manchmal. Mit dem Medium hatten wir das im Rennen jedoch niemals erwartet, aber es passierte."

Quartararo hofft auf Gegenschlag: In Mugello und Assen wieder schnell

Und so steht ein Mann, der in den letzten Wochen eigentlich für Aufsehen sorgte, mit nur neun Punkten aus drei Grand Prix da, alle eingefahren im Sprint. Obwohl die Schwächen der Yamaha in Aragon gnadenlos aufgedeckt wurden, muss dieser Negativlauf nicht so weitergehen. Am Ende klang bei Quartararo für die nächsten beiden Auftritte auch wieder ein wenig Optimismus durch: "Wir haben immer noch einiges zu verbessern. Es liegt noch ein weiter Weg vor uns, aber Mugello und Assen sind Strecken, wo wir deutlich schneller sein können." Vielleich kann er sich bei den Klassikern ja selbst für die verpassten Chancen entschädigen.

Marc Marquez' MotoGP-Gala: Größte Dominanz seit 10 Jahren! (07:27 Min.)