Pedro Acosta fiel in den letzten Wochen vor allem mit klaren Worten in Richtung seines Arbeitgebers KTM auf. Die Frustration über mangelnde Konkurrenzfähigkeit wurde immer größer. In Aragon zeigte der Jungstar aber nun auch wieder, was in ihm steckt. Während seine Markenkollegen gute Ergebnisse mit Stürzen wegwarfen, lieferte der 'Hai' seine bisher beste Saisonleistung ab. Dennoch reichte es im Gegensatz zum Vorjahr nicht für das Podium.

Acostas kurzer Kampf um das MotoGP-Podium: Würde früher oder später verlieren

"Es ist nicht das, worum wir kämpfen wollten, aber es ist nun, was es ist. Persönlich muss ich zufrieden sein, denn ich habe 100% gegeben als Rennprofi", kommentierte Acosta seinen vierten Platz im Aragon GP. Damit war er erster Verfolger des Ducati-Trios an der Spitze, doch am Ende auch mit einer Lücke von fünf Sekunden auf den drittplatzierten Francesco Bagnaia.

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Zufrieden will Acosta mit solchen Resultaten weiterhin nicht sein, aber immerhin empfand er zum ersten Mal seit langem wieder Freude in einem Rennen. Zu Beginn hatte er Bagnaia noch stark unter Druck gesetzt. "Es war ein Kampf, den ich früher oder später verlieren würde. Aber diese ersten Runden haben mir gefallen", meinte Acosta. Und er schickte ein Lob an seinen Gegner: "Pecco [Bagnaia] ist ein Gentleman. Er verhält sich sauber auf der Strecke."

KTM-Rückstand im Zweikampf mit Ducati erneut aufgedeckt

Letztlich war die KTM auch an ihrem wohl bisher besten Wochenende der Saison nicht schnell genug für die Desmosedicis. Mit zwei Zehnteln pro Runde bezifferte Acosta seinen Pace-Nachteil. Gegenüber Marc Marquez bei realistischer Einschätzung sogar noch deutlich mehr. Da gab es nur eine Möglichkeit, aber auch diese war nach wenigen Runden ausgeschöpft: "Ehrlicherweise war die einzige Strategie, ihn aufzuhalten. Das Problem war, dass ich in einer Runde fast in Kurve 1 auf ihn aufgefahren wäre und dann weit ging. Von da an fuhr ich einfach mein Rennen zu Ende."

Francesco Bagnaia (Ducati Lenovo Team)
Nur wenige Runden konnte Acosta den Ducatis folgen, Foto: Tobias Linke

"Es ist klar, dass uns etwas fehlt. Wir müssen weiterarbeiten", lautete daher das einfache Fazit, diesmal ohne Forderung an KTM. Trotz etwas besserer Stimmungslage wurden ihm die Defizite wieder einmal vor Augen geführt. "Du kannst sehen, was sie mit ihrem Motorrad machen können, was wir nicht können", kommentierte er seine Beobachtungen der Ducatis. Was er damit genau meinte, blieb unklar. Es ist allerdings bekannt, dass die Ducati sehr stark bei der Traktion in Schräglage ist.

Mit welchem entscheidenden Technik-Detail sich Acostas Zweikampfgegner Francesco Bagnaia wieder berappelte, das erfahrt ihr hier: