"Darüber haben wir nachgedacht. Ich denke da wird es bald Neuigkeiten geben", meinte Ducati-Teammanager Davide Tardozzi noch Montag beim Test in Aragon. Gesagt, getan: Einen Tag später bestätigen die Italiener nicht nur, dass Superbike -Star Nicolo Bulega 2026 wieder in Rot fahren wird, sondern dass er auch Testfahrer für das MotoGP-Projekt wird. Bereits 2027 könnte er zur heißen Aktie für die Königsklasse werden.
Nicolo Bulega wird MotoGP-Testfahrer: Das Beste aus der Gelegenheit machen!
Bulegas Aufstieg in den letzten Jahren verlief kometenhaft. In seiner Debütsaison bei den Superbikes konnte er seinen Teamkollegen - den zweifachen Weltmeister Alvaro Bautista - sofort schlagen und wurde Vizemeister. Nur dem überragenden Toprak Razgatlioglu musste er sich beugen. 2025 kämpft er nun mit dem Türken um den Titel. 2026 wird es das nicht mehr geben, denn Razgatlioglu wechselt in die MotoGP zu Pramac-Yamaha. Bulega kann also bereits jetzt als klarer Favorit auf die Meisterschaft von 2026 gelten.

Doch noch interessanter als die Vertragsverlängerung ist seine neue Aufgabe als Testfahrer für die MotoGP. In den Worten des 25-Jährigen schwingt bereits klare Ambition mit: "Ich bin sehr glücklich, die Rolle des Ducati-Testfahrers für die MotoGP zu übernehmen. Es ist ein Teil eines wahr gewordenen Traums, denn es gibt nicht viele Fahrer, die die Chance bekommen, die Ducati Desmosedici GP zu testen. Es ist ein sehr wichtiges Ziel für mein Leben, dass ich erreiche und ich werde versuchen, das Beste aus dieser Gelegenheit zu machen."
Dall'Igna: Pirelli-Erfahrung Bulegas für 2027er-Bike von großem Wert
Ducatis Entscheidung kommt nicht von ungefähr. Zum einen kann der Kader eine Verjüngung gut vertragen. Testfahrer Michele Pirro geht auf die 40 zu und auch die anderen Ex-MotoGP-Fahrer, welche in den letzten Jahren als Ersatzfahrer zum Einsatz kamen, sind bereits weit jenseits der 30. Da war es Zeit für frisches Blut und angesichts seiner Leistungen kristallisierte sich Bulega von selbst als die logische Wahl heraus.
Doch es geht nicht nur um den Fahrerkader, sondern auch um die Entwicklung des neuen Motorrads für 2027. Das erklärte Rennsport-Boss Gigi Dall'Igna explizit: "In seinem Rookie-Jahr in der WorldSBK hat er alle beeindruckt und sein wahres Potenzial und sein ganzes Talent als Fahrer gezeigt. Wir freuen uns sehr, dass er auch in der nächsten Saison bei Aruba.it Racing [das Ducati-Werksteam in der Superbike-WM, Anm. d. Red.] bleiben wird, aber noch mehr freuen wir uns, seine neue Rolle bei Ducati Corse bekannt zu geben. Mit dem bevorstehenden Einstieg des neuen Reifenlieferanten in die MotoGP ist Nicolo eine große Ressource für die Entwicklung und Anpassung der Desmosedici an Pirelli."
Bulega bringt sich für 2027 in Position: Ducati-Kader noch völlig unklar
2027 wird mit dem neuen Reglement auch der Reifenlieferant gewechselt. Pirelli übernimmt von Michelin. Die Italiener sind aber bereits seit Jahren der Reifenpartner der Superbike-WM. Auch wenn für die Königsklasse wohl neue Gummis entwickeln werden, so ist ein Testpilot mit Erfahrung auf Pirellis sicherlich von großem Wert.

Und für Bulega selbst kann sich die große Karriere-Chance auftun. Abgesehen von Fermin Aldeguer, dessen Vertrag eine Verlängerungsoption seitens Ducatis enthält, hat der italienische Hersteller noch keinen Fahrer für die neue Regelperiode der MotoGP unter Vertrag genommen. Die Chance auf einen freien Platz ist definitiv gegeben.
Was meint ihr: Hat Bulega das Zeug zum MotoGP-Fahrer? Würdet ihr ihn gerne in der Königsklasse sehen? Sagt es uns in den Kommentaren.
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