Sensationelle Nachrichten erreichen uns aus Spanien! Wie German Garcia Casanova in der spanischen Ausgabe von 'Motorsport.com' berichtet, will Jorge Martin seinen Zweijahresvertrag mit Aprilia schon Ende 2025 frühzeitig auflösen. Martin war ja erst zur laufenden Saison zum Hersteller aus Noale gewechselt, nachdem er im Kampf um einen Ducati-Werksplatz das Nachsehen gegenüber Marc Marquez hatte. Martins Titelverteidigung sollte nun also auf der Aprilia RS-GP gelingen.
Jorge Martin und Aprilia: Drei schwere Verletzungen in 67 Tagen!
Die Zusammenarbeit zwischen Weltmeister Martin und Aprilia stand aber schon vor dem Saisonstart unter keinem guten Stern. Der 'Martinator' verletzte sich direkt beim Testauftakt 2025 in Sepang und verpasste die restlichen fünf Testtage. Beim Supermoto-Training vor dem geplanten Comeback beim Thailand-GP folgte die nächste Verletzung. Martin griff erst bei der vierten Saisonstation in Katar wieder ins Geschehen ein, stürzte im Rennen, wurde vom nachfolgenden Fabio Di Giannantonio getroffen und zog sich schwere Verletzungen im Brust und Nackenbereich zu. Der Mann mit der Startnummer 1 wird wohl erst nach der Sommerpause wieder in der MotoGP im Einsatz sein.
In seiner Abwesenheit blieben bei Aprilia Erfolge aus. Rookie Ai Ogura ist in der Weltmeisterschaft als Zehnter aktuell bestplatzierter Fahrer auf einer RS-GP. Marco Bezzecchi liegt auf Platz zwölf, Raul Fernandez nur auf Rang 18. Martins Ersatzmann Lorenzo Savadori belegt Position 21. In der Herstellerwertung bedeutet das für Aprilia den fünften und letzten Rang mit gerade einmal 62 Punkten nach sechs Rennwochenenden. Martins Ex-Arbeitgeber Ducati hat bereits 217 Zähler angehäuft.
Jorge Martin: Geheimbesuch bei Aprilia in Le Mans
Der ehrgeizige Madrilene soll deshalb in den vergangenen Wochen und Monaten den Eindruck gewonnen haben, mit Aprilia nicht annähernd die gewünschten Erfolge einfahren zu können. Er will deshalb nun den bestehenden Zweijahresvertrag bereits mit Ende 2025 auflösen. Das teilte er Aprilia am Freitag in Le Mans mit. Wie 'Motorsport.com' erfuhr, war er per Auto aus seiner Wahlheimat Andorra die rund 800 Kilometer zum Frankreich-Grand-Prix gereist, hatte sich dort von der Öffentlichkeit unbemerkt ins Paddock geschlichen und der Aprilia-Führungsebene seine Pläne präsentiert.

Martin und sein Manager Albert Valera sind davon überzeugt, den laufenden Vertrag nach nur einem Jahr ohne Strafzahlung auflösen zu können. Sie berufen sich auf eine Klausel, die den Kontrakt für 2026 nichtig machen soll, wenn Martin 2025 nicht im Spitzenfeld der MotoGP-Gesamtwertung landet. Welche Position dafür genau nötig wäre, ist nicht bekannt. Da Martin aber wohl rund die Hälfte aller Saisonrennen verpassen wird, ist davon auszugehen, dass seine WM-Platzierung diese Klausel aktivieren würde.
Aprilia besteht auf Vertrag: Jorge Martins Klausel nichtig?
Aprilia will seinen Superstar allerdings nicht kampflos ziehen lassen. Zwar soll die Chefetage rund um Racing-CEO Massimo Rivola die Klausel grundsätzlich anerkennen, ist allerdings der Meinung, dass diese für den Fall einer derart langen Verletzungspause nicht gültig ist. Juristische Spitzfindigkeiten also, die man nun von der Rechtsabteilung des Unternehmens prüfen lassen will. Martin soll sich in einer ersten Reaktion kompromissbereit gezeigt haben und eine Frist bis zum Rennwochenende in Misano Mitte September eingeräumt haben.
Fest steht aber: Der MotoGP-Transfermarkt 2025 hat seine erste dramatische Wendung genommen! Darüber, in welche Richtung Martin Aprilia verlassen will, kann momentan nur spekuliert werden. Seine wahrscheinlichste Alternative scheint das Honda-Werksteam, wo Luca Marinis Vertrag Ende 2025 ausläuft.
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