Seit mittlerweile 21 Grands Prix ist Ducati in der MotoGP ungeschlagen. Der Hersteller aus Borgo Panigale gewann die letzten 17 Rennen im Vorjahr und die ersten vier in der laufenden Saison. Siegt Ducati auch an den kommenden drei Rennwochenenden in Jerez, Le Mans und Silverstone, würde das einen neuen Rekord in der Königsklasse bedeuten. Die bisherige Bestmarke von 23 Erfolgen in Serie hält Honda, aufgestellt in den 500ccm-Saisons 1997 und 1998.
Ducati auch 2025 in der MotoGP klar voran
Ducati hat gute Chancen, diesen fast drei Jahrzehnte alten Rekord einzustellen. Mit Marc Marquez, Alex Marquez, Francesco Bagnaia, Fabio Di Giannantonio und Franco Morbidelli hat man aktuell mindestens fünf siegfähige Fahrer. Auch Rookie Fermin Aldeguer überzeugte zuletzt in Austin und Losail bereits mit starken Leistungen. Die Konkurrenz der anderen Hersteller ist also wohl darauf angewiesen, dass es für die Ducati-Armada einmal nicht völlig nach Wunsch läuft, will man in absehbarer Zeit wieder einen Nicht-Ducati-Piloten ganz oben auf dem Podium sehen.
Doch selbst wenn Ducati wie am Sonntag beim Katar-GP in Turbulenzen gerät - mit dem Kontakt zwischen den Marquez-Brüdern direkt nach dem Start sowie dem Zusammenstoß von Di Giannantonio und Alex Marquez gab es ja gleich zwei Ducati-interne Kollisionen - scheint momentan nur ein Hersteller ernsthaft profitieren zu können: KTM.
Maverick Vinales zeigt was in KTM steckt
Maverick Vinales fuhr in Losail ein brillantes Rennen, führte einige Runden lang und kam schließlich mit nur 1,8 Sekunden Rückstand auf Marc Marquez als Zweiter ins Ziel. So nah war zuletzt im September 2024 ein Nicht-Ducatisto an einem MotoGP-Sieg dran. Damals war es im Indonesien-GP mit Pedro Acosta ebenfalls ein KTM-Pilot. Er verlor damals 1,404 Sekunden auf Gewinner Jorge Martin.

Vinales kassierte am Sonntag nach Rennende eine 16-Sekunden-Zeitstrafe wegen Unterschreitung des vorgeschriebenen Mindestreifendrucks. Er und KTM blieben damit unbelohnt. Und dennoch war der Katar-GP ein Beweis der Leistungsfähigkeit des österreichischen Herstellers. Natürlich, auch die orange Rennfraktion hat aktuell ihre Probleme. Der Saisonstart 2025 verlief holprig, noch einen Tag vor der Vinales-Gala ging das KTM-Quartett im Katar-Sprint völlig unter und blieb ohne Punkte.
KTM kann Ducati wehtun
Schafft man es aber wie am Sonntag Vinales, das technische Puzzle der RC16 richtig zusammen zu setzen, dann fährt die KTM im direkten Vergleich mit Klassenprimus Ducati mehr oder weniger auf Augenhöhe, ist in manchen Bereichen sogar überlegen. "Mit diesem Motorrad ist das Überholen viel einfacher. Auf den Geraden ist es unglaublich schnell und du kannst extrem spät bremsen", lobte Vinales nach dem Katar-GP sein Arbeitsgerät im Vergleich zur Aprilia, die er die drei vorangegangenen drei Saisons gefahren war.
KTM ist somit aktuell der einzige Konkurrent, der Ducati ernsthaft wehtun kann. Wie bereits erwähnt fehlt es der RC16 sicher noch an der nötigen Konstanz, um regelmäßig um Siege mitzumischen. Gewisse externe Faktoren wie Streckenlayout und Wetterbedingungen müssen zusammenstimmen. Dann aber haben Vinales, Brad Binder, Pedro Acosta und Enea Bastianini auf technischer Seite ein siegfähiges Paket zur Verfügung. Das kann keiner der restlichen MotoGP-Hersteller behaupten. Nicht die 2025 zumindest etwas wiedererstarkenden japanischen Riesen von Honda und Yamaha und auch nicht Aprilia, das im Vergleich zum Vorjahr eher einen Schritt nach hinten gemacht zu haben scheint.
Neben einem wenig überzeugenden technischen Paket macht Aprilia 2025 auch die unglaubliche Verletzungsserie von Startpilot Jorge Martin zu schaffen. Die wichtigsten Details zu seinen Blessuren aus Katar erfahrt ihr hier:
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