"Wenn ihr mir gesagt hättet, dass ich nach drei Rennen die Meisterschaft anführen würde, dann hätte ich euch für verrückt erklärt", meinte Alex Marquez nach dem Rennen in Austin. Zum Glück sind weder wir noch er verrückt. Der WM-Führende der MotoGP nach dem Amerika GP heißt weiterhin Marquez, doch erstmals mit Vornamen eben nicht Marc, sondern Alex. Der jüngere Bruder hat endlich zur Konstanz gefunden, und wird nun dafür belohnt.
'Mister P2': Alex Marquez lächelt fehlenden MotoGP-Sieg weg
"Ich bin hochzufrieden. Uns ist ein großartiger Saisonstart gelungen und wir waren stets konstant. Ich bin jetzt 'Mister P2', aber damit bin ich glücklich. Ich habe kein Problem damit, bis zum Ende Zweiter zu werden", meinte der Gresini-Pilot. Damit nahm er auch gleich den Fragen nach dem lange überfälligen ersten Sieg den Wind aus den Segeln. Sechsmal Zweiter (jeweils in Sprint und Grand Prix) ist eben um einen Punkt besser als fünfmal Erster und einmal stürzen.
Das Konstanz-Mantra hat der Aufsteiger der neuen Saison mittlerweile vollkommen verinnerlicht. Früher deutete er sein Können mit einigen Highlights immer mal wieder an, verschwand dann aber auch gleich wieder in der Anonymität des Mittelfeldes. 2025 zieht Alex Marquez bisher gnadenlos durch, und möchte das auch möglichst lange fortsetzen: "Wir müssen es Rennen für Rennen nehmen, immer versuchen, da zu sein und das Potential zu 100 Prozent auszunutzen."
Alex Marquez bleibt bei sich, denn: Fehler werden teuer bezahlt!
Die Ducati GP24 ist immer noch eine Waffe, doch auch mit ihr ist nicht alles möglich. Die Nummer 73 weiß mittlerweile, wann es zu viel wird. "Ich hatte einen Schreckmoment in Kurve 10, verlor komplett die Front", berichtete er. Das nächste Signal war dann eindeutig: "Als ich Marc stürzen sah, war das die Warnung an mich. Ich sagte mir: Konzentrier dich, denn heute zahlst du für Fehler teuer. Es war einfach, einen Fehler zu begehen. Ich fühlte mich nicht wohl auf dem Motorrad. Es gab viele Probleme. Da war mir klar: Es geht nur noch darum, Diggia [Fabio di Giannantonio, Anm. d. Red.] im Zaum zu halten und das Rennen zu beenden."

Und genau das tat er auch. Es war eben nicht so, dass er sich durch den Sturz seines Bruders, der ihn zuvor als Einziger schlagen konnte, in der Pflicht sah, unbedingt den ersten MotoGP-Sieg holen zu müssen. Francesco Bagnaia war am Sonntag stärker, das akzeptierte der neue WM-Führende. Und er geht auch in den weiteren Saisonverlauf mit einer realistischen Einschätzung: "Wir wissen, dass wir ein Privatteam mit einem Vorjahresmotorrad sind. Es kommt mit Sicherheit der Moment, an dem das Werksteam einen Vorteil haben wird. Wir sollten uns daher auf uns selbst konzentrieren - auf das, was wir haben." Bisher ist er mit seiner Einstellung auch ohne Sieg voll auf Erfolgskurs.
Was meint ihr? Kann Alex Marquez tatsächlich langfristig im Kampf um den Titel mitmischen? Und gelingt ihm endlich auch der erste Sieg? Sagt es uns in den Kommentaren.
diese MotoGP Nachricht