Franco Morbidelli war der Pechvogel der Winterpause. Bei einem Trainingssturz auf einem Superbike in Portimao zog sich der Pramac-Neuzugang eine schwere Gehirnerschütterung zu. Die Testfahrten durfte 'Franky' daher auf Anweisung seiner Ärzte nicht bestreiten. So musste er zum Katar GP einen kompletten Kaltstart hinlegen. Wie es dem Vizemeister von 2020 dabei erging.
Morbidelli dankbar für problemloses Wochenende
Selbst die Teilnahme am Saisonauftakt war zuvor nicht gesichert gewesen: "Ich bekam erst am Montag [vor dem Rennwochenende, Anm. d. Red.] die Erlaubnis hierherzukommen. Es war eine Gehirnerschütterung. Ich musste mich also untersuchen lassen, ob ich das Mental überhaupt schaffen kann. So ging es mir im vergangenen Monat." Während die Kollegen fünf Testtage auf ihren Bikes fuhren, musste er zuschauen. Die Aufgabe Katar war daher alles andere als leicht: "Ein Monat lang nichts zu tun und dann auf das Bike zu springen, um ein ganzes Wochenende zu fahren...das war eine Herausforderung."
Doch Morbidelli absolvierte den Grand Prix mit Bravour. Er beendete alle Sessions und stürzte nicht. "Ich bin sehr müde, aber so dankbar, dass dieses Wochenende so glatt über die Bühne gegangen ist. Alles ist richtig gelaufen. Ich fühlte mich gut auf dem Bike und ab einem gewissen Punkt begann ich wirklich Motorrad zu fahren", feierte er seine Rückkehr. "Dank all den Leuten zuhause, in meiner Familie, bei der VR46-Academy, meinem Team und dem Bike war es möglich [das Wochenende zu bestreiten, Anm. d. Red.]", wandte sich der Römer an seine Helfer auf dem Weg zurück zur Rennstrecke.
Morbidelli nun im Angriffsmodus: MotoGP-Spitze jagen!
Die Ergebnisse waren noch nicht auf Ducati-Niveau, aber Morbidelli fuhr das Bike auch erst zum zweiten Mal nach dem Test in Valencia im November 2023. Für ihn waren die Platzierungen am ersten Wochenende noch zweitrangig: "Sicherlich habe ich mich immer weiter verbessert und meinen Rückstand auf die Spitze reduziert, aber das ist nicht wichtig. Das wichtige ist, dass ich in Ordnung bin. Dass mein Kopf in Ordnung ist."
Auch wenn Pramac-Manager Gino Borsoi ihm sogar fünf Rennwochenenden zum Einfahren zusprach, so will Morbidelli nach der bestandenen Feuerprobe angasen: "Jetzt ist die Zeit, um zu arbeiten und die Spitzenleute zu jagen." Die Steigerung während des Wochenendes war ohnehin bereits bemerkenswert. Hatte er im ersten Training noch eine Sekunde Rückstand auf das Feld, so war dieser bereits im Q1 halbiert. Dasselbe gelang auch im Rennen. Im Sprint verlor Morbidelli 23 Sekunden auf seinen siegreichen Teamkollegen Jorge Martin. Über die doppelte Distanz im Rennen waren es dann 24 Sekunden auf Francesco Bagnaia.
Morbidelli glaubt daher fest an weitere Fortschritte bei den nächsten Rennen: "So sollte es weitergehen, bis wir die Resultate holen, die das Bike in sich hat." Pikant ist dabei, dass es nun zum Portugal GP nach Portimao geht. Für ein schlechtes Omen hält der Pramac-Pilot dies aber nicht: "Es ist eine Strecke, die ich mag. Natürlich ist es auch die Strecke meines Unfalls, aber daran erinnere ich mich nicht."
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