Das Rennen der MotoGP auf dem Losail International Circuit startete nicht planmäßig. Grund dafür war ein technisches Problem am Motorrad von Raul Fernandez. Der Aprilia-Pilot hob kurz vor dem Rennstart den Arm und zeigte an, dass etwas nicht stimmte. Eine gefährliche Situation: Ein stehender Pilot ist beim Rennstart ein Horrorszenario, das in der Vergangenheit schon für böse Unfälle sorgte. Glücklicherweise reagierte die Rennleitung blitzschnell, die Startampel blieb aus. Nach einer kurzen Pause und einer weiteren Warm-Up-Lap konnte das Rennen gestartet werden.

Fehlercode zwingt Fernandez zum Bike-Wechsel

"In der Startaufstellung hatte ich ein Problem mit der Elektronik", erklärte Fernandez das Geschehen nach dem Rennen. "Ich habe nur das Licht im Dashboard gesehen und erkannt, dass irgendetwas nicht stimmte." Teammanager Wilco Zeelenberg spezifierte das Problem wenig später. "Er hatte eine Fehlermeldung auf dem Dash, kurz bevor er starten wollte. Nach zwei oder drei Sekunden war das Problem verschwunden, aber du musst dann eben die Startaufstellung so schnell wie möglich verlassen."

Für Raul Fernandez war der Katar-Grand-Prix damit schon gelaufen, bevor er überhaupt begonnen hatte. Nach dem Regelwerk der MotoGP musste er sich am Ende der Startaufstellung wieder einsortieren. Doch damit nicht genug: Durch den Fehlercode an der RS-GP, musste der 23-Jährige auf sein Ersatzbike wechseln. Dafür absolvierte er kurzerhand einen Sprint zur Trackhouse-Box. "Ich konnte aufgrund des Fehlercodes nicht mit dem ersten Motorrad fahren, also bin ich zurück zur Box gerannt und habe das Bike gewechselt. Das Problem war, dass dort gebrauchte Reifen aufgezogen waren, damit war mein Rennen fast schon gelaufen."

Raul Fernandez: Unmöglich, das Rennen zu beenden

Fernandez musste sich daraufhin von hinten durch das Feld kämpfen. Seine Chance auf Punkte waren damit beinahe zerstört. Vier Runden vor dem Ende kam der Trackhouse-Pilot zurück in die Box und stellte sein Motorrad ab. "Ich habe versucht das Rennen zu fahren, aber in den letzten fünf Runden war es wirklich schwer die Reifen zu managen, ich konnte das Motorrad einfach nicht mehr fahren und bin daher zurück in die Garage gekommen", so Fernandez.

Fernandez arbeitete sich zwischenzeitlich bis auf Rang 17 nach vorne, Foto: LAT Images
Fernandez arbeitete sich zwischenzeitlich bis auf Rang 17 nach vorne, Foto: LAT Images

Umso ärgerlicher, dass der technische Defekt beim Start ein bis dahin gutes Wochenende zu Nichte machte. Fernandez sicherte über das erste Qualifying den Zugang zum Q2 und wenig später die zwölfte Startposition. Im Sprint fuhr er hinter Teamkollege Miguel Oliveira zu Platz 14. Vom Rennen hatte sich Fernandez eine Leistungssteigerung versprochen. "Ich bin wirklich sehr enttäuscht. Wir hatten ein wirklich großartiges Warm-Up und ein gutes Wochenende." Das Warm-Up beendete Fernandez auf Rang drei. "Es ist schade, weil wir sicher ein gutes Rennen hätten fahren können."

Generell geht Fernandez 2024 deutlich optimistischer in die Saison. Nach einem enttäuschendem Rookie-Jahr auf der Tech3 KTM 2022 und dem 2023 erfolgtem Wechsel zum RNF Team konnte er sich erstmals etwas beruhigter auf eine MotoGP-Saison vorbereiten. Schließlich ist die Mannschaft in der Trackhouse-Box zu großen Teilen identisch zu der des RNF-Teams. Bei den Wintertestfahrten zeigte Fernandez sich zudem begeistert von der (für ihn) neuen RS-GP des Jahrgangs 2023. "Ich bin wirklich froh hier zu sein. Es ist das erste Mal in meiner GP-Karriere, dass ich zwei Jahre im selben Team fahre. Außerdem fühle ich mich mit dem Motorrad dieses Jahr viel wohler, es gibt mir ein viel besseres Gefühl an der Front."