Um Marc Marquez gab es nach der von ihm verursachten Kollision mit Miguel Oliveria beim Portugal GP noch weitere Schlagzeilen. Für diese war jedoch nicht er, sondern die MotoGP-Stewards verantwortlich. Diese sprachen am Rennsonntag eine doppelte Longlap-Strafe gegen Marquez explizit für den Argentinien GP am kommenden Wochenende aus, welche der Fahrer ohne Murren akzeptierte. Doch Marquez kann aufgrund einer Hand-Verletzung gar nicht in Argentinien starten. Die Strafe schien damit erloschen, doch die Stewards der FIM stellten zwei Tage später klar: Die Strafe bleibt bestehen. Marquez muss sie beim nächsten Rennen absitzen, an dem er teilnimmt.
Das Honda-Team ist nun aber nicht gewillt das Strafen-Hickhack um seinen Starpiloten so einfach zu akzeptieren. Am Mittwoch teilte die Mannschaft von Alberto Puig in einem Statement ihre Sichtweise der Dinge mit: "In Bezug auf die von der FIM gegen Marc Marquez verhängte Strafe für den Zwischenfall beim Großen Preis von Portugal ist das Repsol Honda Team der Ansicht, dass die Änderung der Strafe, die aus einer Änderung der Kriterien für die Anwendung der Strafe besteht, und die Tatsache, dass diese Änderung von der FIM zwei Tage nach der endgültigen Verhängung der ursprünglichen Strafe ausgesprochen wurde, nicht im Einklang mit dem aktuellen Reglement der FIM für die MotoGP-Weltmeisterschaft steht."
Honda ist bereits in Berufung gegangen: "Aus diesem Grund beabsichtigt das Repsol Honda Team, alle Rechtsmittel auszuschöpfen, die das geltende Reglement bietet, um seine Rechte und legitimen Interessen zu verteidigen, die es durch die jüngste Entscheidung verletzt sieht, und hat insbesondere eine Berufung bei den FIM Stewards eingereicht."
Sollte dem Honda-Protest stattgegeben werden, so wäre dies ein erneuter heftiger Schlag gegen die ohnehin im Kreuzfeuer der Kritik stehenden MotoGP-Stewards um Ex-Weltmeister Freddie Spencer. Honda protestiert nämlich nicht gegen die Longlap-Strafe, die Marquez selbst sofort akzeptierte, sondern gegen deren nachträgliche Änderung. Ein Formfehler der Stewards könnte also dafür sorgen, dass Marquez gar komplett straffrei bleibt. Dies würde den Ärger im MotoGP-Paddock nur noch größer werden lassen. Viele sahen selbst die doppelte Longlap als eine zu milde Strafe gegen Marquez an, Forderungen nach einer Rennsperre wurden laut.
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