Miguel Oliveira, Jorge Martin und Marc Marquez bleiben im MotoGP-Hauptrennen von Portimao ohne Punkte. Oliveira und Marquez verpassen verletzungsbedingt auch das Rennwochenende in Argentinien. Das ist die ernüchternde Bilanz der Dreierkollision, die Marquez am Sonntag im Portugal-Grand-Prix verursacht hatte.

Marquez wurde für diese Aktion, die ihm eine Longlap-Penalty für den Argentinien-GP einbrachte, von einigen seiner Fahrerkollegen hart kritisiert. Aleix Espargaro forderte sogar eine Sperre für ein Rennen. Durch seine Verletzung verpasst Marquez zwar das Rennen in Termas de Rio Hondo, er muss die Strafe dafür aber bei seiner Rückkehr in die MotoGP absitzen.

Andere Piloten relativierten direkt nach dem Rennen die Kritik an Marquez, so etwa VR46-Pilot Marco Bezzecchi: "Die dritte Kurve hier ist ein kleiner 'Bastard'. Wenn du nur fünf Meter zu spät bremst, verzögerst du quasi gar nicht. Es ist leicht, dort einen Fehler zu machen, besonders wenn du in einer Gruppe bist und überholen willst. In den ersten Rennen aggressiv zu sein, ist gefährlich, aber sowas kann auch mal passieren. Das ist Racing." Ähnliche Worte fand Maverick Vinales. "Turn 3 hier ist schwierig. Ich hatte dort am Samstag auch eine kritische Situation, konnte mich aber glücklicherweise noch retten. Fehler passieren hier sehr leicht", so der Aprilia-Mann. Portimao-Dominator Francesco Bagnaia gab sich ebenfalls milde: "Das war Pech und keine Absicht."

In die Liste von Marquez' Fürsprechern reiht sich nun auch sein Teamchef Alberto Puig ein. "Marc wollte in diesem Moment nicht überholen. Sein Vorderrad hat blockiert und er musste die Bremse lösen. In diesem Moment wird so ein Motorrad zur Rakete. Es waren viele Fahrer auf engem Raum und es war unmöglich für ihn, die Kollision zu vermeiden", so Puig, der selbst 125 Rennen in der Motorrad-Weltmeisterschaft bestritten hat.

Zu milde Strafe für Marc Marquez? Das ist der Grund (05:39 Min.)

Puig sieht die Bereifung an Marquez' Honda als Grund allen Übels: "Marc war nicht am Limit und hat sich eigentlich sehr wohlgefühlt auf dem Motorrad. Die zwei Runden, die er gefahren ist, waren ziemlich gut. Er hat aber den harten Vorderreifen verwendet. Der hätte wohl noch eine Runde gebraucht, bis er richtig auf Temperatur gewesen wäre. Das war vermutlich der Grund für das blockierte Vorderrad." Marquez war im Hauptrennen einer von neun Fahrern, die auf den Hard gesetzt hatten. Mit Ausnahme der in die Kollision verwickelten Martin und Oliveira sahen diese allesamt die Zielflagge.