Es waren bange Minuten, die die MotoGP am Freitagabend in Portimao durchleben musste. Pol Espargaro war im 2. Training nach einem Sturz in Turn 10 in die Streckenbegrenzung gekracht und musste an der Unfallstelle erstversorgt werden. Anschließend wurde er sofort ins Krankenhaus von Faro gebracht, wo die niederschmetternde Diagnose folgte: Lungenquetschung, Kieferbruch, Fraktur eines Rückenwirbels.

Mittlerweile wurde Espargaro per Privatjet von Faro ins Dexeus-Krankenhaus von Barcelona gebracht, nahe seiner Heimatgemeinde Granollers und seinem Wohnort La Massana in Andorra. Von dort es sendete der GasGas-Pilot am Dienstag seine erste Botschaft seit dem Crash in Portugal: "Danke für eure Unterstützung, ich werde bald und noch stärker zurückkommen!"

Espargaros Post löste auf Instagram eine wahre Welle der Unterstützung aus. Rivalen wie Francesco Bagnaia, Fabio Quartararo, Joan Mir, Maverick Vinales, Alex Marquez, Jorge Martin oder Takaaki Nakagami wünschten dem 31-Jährigen eine gute Besserung, die deutschsprachige Motorradprominenz rund um Stefan Bradl, Sandro Cortese, Marcel Schrötter oder Dominique Aegerter schloss sich ebenso an wie die Vierradstars Carlos Sainz und Mark Webber oder FC-Barcelona-Fußballer Sergi Roberto.

Unterstützung, die Espargaro gut brauchen kann, denn auf ihn kommen wohl noch harte Tage und Wochen zu. Die Kieferfraktur soll in diesen Tagen in Barcelona mit einem chirurgischen Eingriff korrigiert werden. Wann Espargaro wieder auf seinem MotoGP-Bike sitzen kann, lässt sich aktuell noch nicht erahnen.

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Am kommenden Wochenende in Austin wird jedenfalls Augusto Fernandez der einzige Fahrer des GasGas-Teams sein, Espargaro wird nicht ersetzt. Für die weitere Zwangspause des Katalanen ist diese Frage noch nicht erklärt. Motorsportdirektor Pit Beirer erklärte am Wochenende in Portimao, man denke noch nicht an mögliche Ersatzkandidaten. Die gibt es im GasGas- beziehungsweise KTM-Umfeld zur Genüge. Dani Pedrosa verfügt für den Spanien-GP bereits über eine Wildcard. Teammanager Francesco Guidotti versicherte im Winter, dass auch Jonas Folger Renneinsätze bestreiten könnte - wenn er das möchte. Und zu guter Letzt hat KTM immer noch den 40-jährigen Mika Kallio in der Hinterhand.