Im letzten Rennen vor der MotoGP-Sommerpause, der Dutch TT von Assen, kam es zur Kollision zwischen Fabio Quartararo und Aleix Espargaro. Die Schuld lag dabei ganz klar beim Yamaha-Star. Die MotoGP-Stewards sahen darin unverantwortliches Fahren Quartararos und bestraften ihn mit einer Longlap-Penalty für das Rennen in Silverstone an diesem Wochenende.
Quartararo testete die Longlap in den Freitagstrainings bereits und zeigte sich zufrieden. Sie sei zwar wellig, aber nicht allzu lang. Ein Fakt, der Assen-Unfallgegner und WM-Rivale Aleix Espargaro die Zornesröte ins Gesicht treibt.
"Es sieht jetzt so aus, als würde ich das sagen, weil die Longlap meinen Rivalen betrifft, aber: Das ist ein Witz!", schimpfte Espargaro am Freitag in Silverstone. "Du verlierst hier durch die Longlap gerade einmal acht Zehntelsekunden. Das haben wir heute klar gesehen. Wir müssen in diesem Bereich professioneller werden. Die Longlap ist eine milde Strafe und das mag ich. Aber wenn sie wie vorgesehen drei Sekunden kosten soll, dann müssen es auch überall drei Sekunden sein. Wenn es einmal nur 2,8 sind, ist das auch okay, aber 0,8? Das ist lächerlich."
Espargaro, nie um markige Worte verlegen, präsentierte auch direkt einen Lösungsansatz: "Dieses Thema muss ernstgenommen werden. Es ist ja nicht schwierig. Man kommt mit einem Superbike an die Strecke und probiert es aus. Wenn die Longlap zu schnell ist, macht man sie eben enger und dann ist das okay. Es kann ja eine halbe Sekunde mehr oder weniger sein, aber nicht von 3,1 oder 3,2 Sekunden in Barcelona zu 0,8 hier. Das ist ein riesiger Unterschied."
Die Äußerungen Espargaros kommen durchaus etwas überraschend. Der WM-Fight zwischen ihm und Quartararo ist von großem gegenseitigem Respekt geprägt. Auch nach der Kollision von Assen zeigte Espargaro Verständnis für seinen Nachbar - die beiden MotoGP-Stars leben in Andorra nur wenige Meter voneinander entfernt - und kritisierte die Tatsache, dass Quartararo für den Crash bestraft wurde.
An ihrem guten Verhältnis habe sich nach wie vor nichts geändert, beteuert Espargaro: "Ich fühle mich in dieser Situation nicht wohl, weil ich nichts gegen Fabio habe und jetzt sieht es so aus, als würde ich diese Dinge nur sagen, weil er die Longlap fahren muss. Aber es hat nichts mit Fabio zu tun. Es geht um die Regeln. Wir Fahrer wollen Konstanz - was die Longlaps betrifft, was Strafen generell betrifft, was unseren Umgang miteinander betrifft. Aktuell gibt es da große Unterschiede und das müssen wir verbessern."
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