Fabio Quartararo startete mit der Freitagsbestzeit in Silverstone in die zweite MotoGP-Saisonhälfte. In den beiden Trainings befuhr der Yamaha-Star auch mehrmals die Longlap, die er als Strafe für seine Kollision mit Aleix Espargaro in Assen am Sonntag im Rennen durchfahren muss.

"Ich denke, dass die Longlap hier nicht allzu lang ist", analysierte Quartararo seine Ausflüge in den Umweg an der Außenseite von Turn 14. "Natürlich werde ich Zeit verlieren, aber in Barcelona ist die Longlap beispielsweise viel länger und du musst sie sehr präzise fahren. Ein Problem ist, dass die Variante hier sehr wellig ist. Da darf ich keinen Sturz riskieren. Lieber verliere ich ein oder zwei Zehntelsekunden."

Als problematisch betrachtet Quartararo auch den Ausgang der Longlap, der ihn relativ direkt auf die Ideallinie seiner Rivalen zurückbringen wird: "Ich hoffe, dass sie mich nicht dazu zwingen, die Longlap gleich zu Beginn zu fahren, denn es ist eine schwierige Stelle, um wieder auf die Strecke zurückzukehren. Wenn ich die Strafe erst in der zweiten oder dritten Runde angezeigt bekomme, wäre es sicherer."

Ein Wunsch, der Quartararo aber wohl nicht erfüllt werden wird. Die Longlap-Penalty wird üblicherweise in der ersten Runde per Nachricht auf das Dashboard des jeweiligen Fahrers gesendet. Er hat dann drei Umläufe Zeit, um die Strafe zu verbüßen, also bis zum Ende der vierten Runde.

Für diese Kollision wurde Quartararo bestraft, Foto: LAT Images
Für diese Kollision wurde Quartararo bestraft, Foto: LAT Images

Jede Menge Ungewissheit also für Quartararo mit Blick auf das sonntägliche Rennen. Doch auch der Trainingsfreitag lief trotz seiner Bestzeit in FP2 nicht reibungslos für den WM-Leader. "Es war hart, denn in den ersten Runden im FP1 war ich etwas verloren. Nicht was die Power oder das Handling angeht, aber das Bremsen. In Turn 8 beispielsweise habe ich gebremst und musste die Bremse dann wieder lösen. Ich hatte ganz vergessen, wie hart diese Maschinen verzögern. Ich konnte nach Assen auch nicht Motorrad fahren, weil ich mich an der Schulter verletzt hatte. Es war eigenartig", konstatierte Quartararo. Er hatte nach seiner Kollision mit Espargaro das Rennen in Assen ja fortgesetzt, stürzte dann aber aufgrund eines technischen Defekts an seiner Yamaha erneut und schlug hart auf dem Asphalt auf.