Eine großartige erste MotoGP-Saisonhälfte 2022 fand für Fabio Quartararo im Rennen von Assen ein bitteres Ende. Der Weltmeister stürzte bereits in der fünften Runde in Turn 5 und schickte dabei auch noch WM-Rivale Aleix Espargaro in den Kies. Quartararo setzte das Rennen an letzter Position fort und kam einige Runden später an die Box. Seine Yamaha-Crew schickte ihn aber wieder auf die Strecke. Ein Fehler, wie sich herausstellen sollte, als Quartararo in Turn 5 per Highsider von seiner M1 katapultiert wurde.

"Ich weiß es nicht", antwortete Quartararo auf die Frage, wieso er das Rennen schließlich doch fortsetzte. "Ich war eine Runde zurück, aber das Team hat mir gesagt, ich soll weiterfahren, weil Regen kommen könnte. Nach dem ersten Sturz wollte ich direkt wieder pushen, aber ich habe ein Problem am Motorrad gespürt. Deshalb bin ich an die Box gekommen, um das Rennen zu beenden. Dann bin ich aber wieder rausgefahren, was nicht meine Entscheidung war. Ich bin mir ziemlich sicher, dass der Sensor der Traktionskontrolle kaputt war. Ich bin froh, dass ich mir bei dem Crash nichts gebrochen habe. Das ist aber eine andere Geschichte..."

Neben dem Ärger über das Verhalten seines Yamaha-Teams nahm sich Quartararo auch selbst in die Kritik: "Ich habe in der fünften Runde einen dummen Fehler gemacht. Dieses Manöver war zu diesem Zeitpunkt unnötig. Aus diesem Fehler muss ich lernen. Ich habe in der Runde zuvor an dieser Stelle eine Lücke gesehen, bei meinem Angriff war ich aber zu weit weg und musste deshalb zu spöt bremsen. Ich dachte, es klappt, aber da habe ich mich getäuscht."

Da Unfallgegner Aleix Espargaro mit einer tollen Aufholjagd noch von Rang 15 auf P4 nach vorne fuhr, schmolz Quartararos Vorsprung in der Weltmeisterschaft von 34 auf 21 Punkte. "Das ist schade, denn ich hätte heute ein viel besseres Ergebnis einfahren können", weiß der WM-Leader. "Vor dem heutigen Rennen bin ich in dieser Saison nur zwei Mal gestürzt. Und heute innerhalb weniger Runden gleich zwei Mal. Das ist ziemlich übel."

Quartararos erster Sturz zerstörte Espargaros Rennen, Foto: LAT Images
Quartararos erster Sturz zerstörte Espargaros Rennen, Foto: LAT Images

Trotz eines verpatzten Rennsonntags in Assen geht Quartararo mit einer positiven Bilanz in die Sommerpause: "Wahrscheinlich werde ich mich jetzt zwei Tage darüber ärgern. Dann wird aber die Freude über die vielen guten Rennen zuvor überwiegen. Heute ist mir einfach ein dummer Fehler unterlaufen."