1. Miguel Oliveira (KTM): "Das Rennen war eine emotionale Achterbahnfahrt. Mein Start war perfekt, aber im Nassen ist es so schwierig, das Limit zu finden. Ich bin dann Jack für einige Runden gefolgt, habe aber bald gemerkt, dass ich schneller fahren kann. Nachdem ich ihn überholt hatte, habe ich fünf Runden lang Vollgas gegeben und einen Vorsprung herausgefahren. Den konnte ich dann das restliche Rennen über managen. Die vergangenen Monate waren nicht einfach. Jetzt mit diesem großartigen Sieg zurückzukehren ist genial."
2. Fabio Quartararo (Yamaha): "Für mich ist es viel besser gelaufen als erwartet. Schon in der Aufwärmrunde hat sich das Motorrad viel besser angefühlt als normalerweise. Da scheinen wir etwas gefunden zu haben. Im Nassen haben wir ja eigentlich immer Probleme. Da habe ich meine Chance gesehen, sie genützt und mein erstes Podium im Nassen geholt. Das sind sehr wichtige Punkte für die Weltmeisterschaft. Ich freue mich extrem."
3. Johann Zarco (Pramac Ducati): "Ich muss zufrieden sein. Ein Podium ist immer schön. Ich habe leider etwas zu lange gebraucht, um die Verhältnisse zu verstehen. Jack und Miguel waren da besser und haben sofort voll gepusht. Mir sind dann auch gute Runde gelungen, aber das Überholen ist mir schwergefallen. Ich habe am Kurvenausgang viel verloren. Das konnte ich zwar beim Anbremsen gutmachen, aber zum Überholen hat es meistens nicht ganz gereicht. Ich bin zu lange hinter Rins und dann auch Jack festgehangen. So war Platz zwei nicht mehr möglich. Platz drei nehme ich aber gerne mit."
4. Jack Miller (Ducati): "Ich hatte einen guten Start und habe es schnell an die Spitze geschafft. Ich habe mich wohlgefühlt, denn in diesen Bedingungen finde ich mein Limit normalerweise immer ziemlich schnell. Meine Rundenzeiten lagen im Bereich von 1:40 und schneller konnte ich dann auch nicht. Mir hat es an Grip am Hinterrad gefehlt, was auf das Setup des Bikes zurückzuführen ist. Wir sind an diesem Wochenende ja nie im Nassen gefahren und mussten das Setup quasi erraten. Die anderen Jungs konnten am Ende noch zulegen, ich leider nicht. Dann habe ich das Rennen gemanagt und möglichst viele Punkte mitgenommen."
5. Alex Rins (Suzuki): "Am Freitag hätte ich dieses Resultat definitiv nicht erwartet. Ich bin sehr zufrieden mit meinem Rennen, denn im Nassen ist es nie einfach, ins Ziel zu kommen. Ich habe bis zum Ende alles versucht, aber als mit Zarco und Quartararo überholt haben, hat es mir etwas an Grip am Hinterrad gefehlt. Ich hätte dann auch noch zwei Mal fast die Front verloren und bin schließlich auf Nummer sicher gegangen. Ich habe etwas an die Weltmeisterschaft gedacht."
6. Joan Mir (Suzuki): "Ich bin mit meiner Aufholjagd heute sehr zufrieden. Von Platz 18 zu starten und das Rennen im Spitzenfeld zu beenden ist nicht einfach. Nachdem ich auf den vorderen Plätzen angekommen war, hatte ich mir ehrlich gesagt aber etwas mehr erhofft. Zur Rennhalbzeit hatte ich Probleme mit dem Vorderreifen, die ich erst in den letzten Runden wieder in Griff bekommen habe. Da war ich dann wieder stark. Insgesamt haben wir uns im Nassen gut geschlagen."
7. Franco Morbidelli (Yamaha): "Das war ein verrücktes Rennen! Die Sicht war gleich null und man konnte eigentlich nur rote Punkte in einer weißen Wolke ausmachen. Zum Glück konnte ich heute nach einem schlechten Samstag zurückschlagen. Mir gelang ein guter Start und eine noch bessere erste Runde. Danach lief es nicht mehr so gut, weil wir mit dem neuen Motorrad und mit meiner neuen Crew noch nicht so viel Erfahrung haben."
8. Brad Binder (KTM): "Ich bin enttäuscht, denn ich hatte ein gutes Gefühl - insbesondere auf den Regenreifen. Der Grip auf dieser Piste war an einigen Stellen unglaublich. Leider musste ich das ganze Rennen mit eingefedertem Ride-Height-Device bestreiten. Daher ist der 8. Platz auch ein bisschen so etwas wie ein Sieg. Es war nicht einfach, das Motorrad in diesem Zustand über die Distanz zu bringen."
9. Aleix Espargaro (Aprilia): "Ich hatte heute arge Probleme mit der Sicht. Aufgrund des vielen Schmutzes war ich praktisch im Blindflug unterwegs. Ich war das gesamte Rennen in einer großen Gruppe unterwegs und musste jede Runde mein Visier putzen. In den letzten sechs oder sieben Runden konnte ich noch ein paar Fahrer überholen, nachdem mich Alex Marquez in der ersten Runde hart touchiert hat und ich auf den letzten Platz zurückgefallen bin. Am Ende hat es immerhin noch für die Top-Ten gereicht."
10. Darryn Binder (RNF Yamaha): "Schon bei der Einführungsrunde war ich beeindruckt vom Grip. Ich hatte mit den Regenreifen ein richtig gutes Gefühl. Ich habe gepusht und konnte plötzlich einige Fahrer überholen. Dann war ich schon in den Punkten und habe immer weiter auf die Fahrer vor mir aufgeholt. Am Schluss kam es zu einem großen Kampf, in dem mein Bruder und Aleix das bessere Ende hatten. Das war eine sehr gute Erfahrung für mich und ich bin glücklich, wie sich die Dinge entwickelt haben."
11. Enea Bastianini (Gresini Ducati): "Es hat lange gedauert, bis ich mein Gefühl aufbauen konnte. Nach und nach habe ich mich dann aber nach vorne gearbeitet. Vor allem in den letzten zehn Runden hatte ich aber meinen Rhythmus und war schnell. Ich bin dann auf eine sieben Fahrer große Gruppe aufgefahren und wurde in der zweiten Kurve von Darryn Binder weit geschickt, als ich die gesamte Gruppe überholt hatte. Ich hätte heute Achter werden können, aber immerhin habe ich ein paar Punkte sammeln können."
12. Pol Espargaro (Repsol Honda): "In diesem Rennen ging es nur darum zu überleben - wie überhaupt an diesem gesamten Wochenende. Wir kamen mit einem produktiven Test im Rücken zu diesem Rennen und dann hat sich die gesamte Situation verändert durch Dinge außerhalb unserer Kontrolle. Schon am Start war mein Visier komplett dreckig von dem ganzen Schmutz auf der Strecke. Ich möchte mich bei meinem Team entschuldigen, denn ich denke, dass ich mehr erreichen hätte können."
13. Alex Marquez (LCR Honda): "Wir konnten das Motorrad hier nie auf nasser Strecke testen, nur in Mischbedingungen. Das Bike hat sich im Rennen ganz anders angefühlt, aber ein paar der Probleme aus dem Trockenen sind uns geblieben. Mir ist das Überholen schwergefallen, obwohl ich eine bessere Pace hatte als die Jungs vor mir. Das Wichtigste ist, dass wir das Rennen beendet haben."
14. Luca Marini (VR46 Ducati): "Ich hatte einen guten Start und konnte um die Top-8 kämpfen. Ab der zehnten Runde bekam ich aber Probleme mit meinem Hinterreifen und die letzten fünf Runden wurden richtig lang. Ich hatte aus den Kurven heraus kein Tempo mehr und die Elektronik hat nicht mehr perfekt gearbeitet. Daher konnten andere Fahrer mich noch überholen."
15. Francesco Bagnaia (Ducati): "Nach diesem Rennen müssen wir viele Dinge verstehen. Es ist eigenartig, dass ich mich bei den Testfahrten in Sepang und hier im Regen sehr stark gefühlt haben und heute derart große Probleme hatte. Vom Start hatte ich kein Gefühl für die Front und wäre einige Male fast gestürzt. Das war etwas beängstigend. Die Reifen haben für mich absolut nicht funktioniert. Vielleicht habe ich auch zu wenig gepusht. Ich bin auf jeden Fall enttäuscht. Wir haben aus zwei Rennen nur einen Punkt geholt. Das entspricht nicht annähernd unserem Potenzial."
16. Maverick Vinales (Aprilia): "Heute ging es nur darum, das Rennen zu überstehen. Vor allem zu Beginn war es wirklich hart. Ich konnte fast nichts sehen und habe in vier Runden 15 Sekunden verloren. Am Ende des Rennens habe ich aber einen guten Rhythmus gefunden. Für mich war es der beste Tag, den ich bislang bei Aprilia hatte. Wenn wir gute Qualifyings haben, können wir jetzt auch gute Rennergebnisse schaffen. Ich freue mich schon auf Argentinien."
17. Raul Fernandez (Tech3 KTM): "In Moto2-Rennen kann man im Regen beim Anbremsen auf den Geraden stürzen und das hatte ich noch im Hinterkopf. Deshalb war ich zu Beginn des Rennens zu zaghaft. Runde für Runde konnte ich aber mehr Gefühl aufbauen und gegen Ende lief es besser. Heute hat unser Motorrad dank Miguel Oliveira das Rennen gewonnen und das stimmt mich zuversichtlich."
18. Fabio Di Giannantonio (Gresini Ducati): "Ich kann leider nicht sagen, dass ich glücklich bin. Ich konnte sehr weit vorne starten und wäre gerne auf einer viel besseren Position ins Ziel gekommen. Diese Bedingungen waren komplett neu für mich und ich konnte erst gegen Ende meinen Rhythmus finden. Ich nehme an, das nennt man Lernprozess."
19. Taka Nakagami (LCR Honda): "Durch die Verzögerung und den Wechsel von trockener auf nasse Strecke war das ein wirklich hartes Rennen für mich. Der Grip war okay, aber leider hatte ich Probleme mit meinem Visier und konnte im Rennen fast nichts sehen. Mir ist es schwergefallen, überhaupt auf der Linie zu bleiben. So konnte ich nichts ausrichten. Es war ein enttäuschendes Wochenende, an dem wir uns mehr erwartet haben."
20. Marco Bezzecchi (VR46 Ducati): "Mein Gefühl mit dem Motorrad war überhaupt nicht schlecht. Ich hatte ein Problem am Start, konnte in den ersten Runden aber in die Punkteränge vorstoßen. Dann lief aber irgendetwas schief. Aber es war ja mein erstes Mal im Regen und das Gefühl ist ein deutlich anderes als in der Moto2."
21. Remy Gardner (Tech3 KTM): "Es ist nicht ideal, wenn man zum allerersten Mal mit einem MotoGP-Bike in ein Regenrennen geht. Ich hatte mir heute mehr erwartet. Ich konnte heute nicht viel sehen hinter den anderen Fahrern, aber immerhin habe ich die Erfahrung von 20 Runden mitgenommen. In den letzten Runden war ich allein unterwegs und dann wurden auch meine Sektorzeiten schneller."
DNF - Jorge Martin (Pramac Ducati): "Ich bin enttäuscht. Das ist nicht das Resultat, das ich mir erwartet hatte. Die Verhältnisse waren heute wirklich extrem und es war so einfach, einen Fehler zu machen. Leider ist mir genau das passiert. Das ist schade, denn wir hatten das Zeug, um ein gutes Rennen abzuliefern. Wir werden das aber bald wieder gutmachen."
DNF - Andrea Dovizioso (RNF Yamaha): "ich bin enttäuscht. In dem Moment, in dem das Motorrad gestartet wurde, hat das Dashboard nicht funktioniert. Ich konnte nichts sehen oder hören und hatte daher auch keine Launch Control. Ich bin ziemlich weit hinten herumgefahren, konnte aber sogar ein paar Positionen aufholen. Ich hatte auch mit dem Griff am linken Lenkerstummel Probleme, der etwas locker war. Es war nicht das Rennen, das ich wollte. Aber manchmal passieren solche Dinge eben."
Nicht am Start - Marc Marquez (Repsol Honda): "Was soll ich sagen? Es war einfach nicht unser Wochenende und wir hatten von Beginn an Probleme. Heute Morgen hatte ich im Warm-Up einen richtig üblen Sturz - vielleicht einen der größten meiner Karriere. Ich wurde zu einem Krankenhaus gebracht und dort wurde entschieden, dass ich nicht fahren sollte, obwohl ich keine ernsthaften Beschwerden hatte. Das ist sehr schade, aber die beste Entscheidung."
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