Schon wieder verpasst Marc Marquez ein MotoGP-Rennen. Der Repsol-Honda-Star erlebte am Sonntagmorgen im Warm-Up seinen vierten Sturz an diesem Wochenende in Indonesien. Nach drei vergleichsweise harmlosen Crashes flog er dieses Mal in Turn 7 per Highsider ab. Marquez wurde mehrere Meter hoch die Luft geschleudert und schlug schließlich hart auf dem Asphalt auf.

Marquez blieb einige Sekunden liegen, stand aber schließlich von alleine auf und verließ die Auslaufzone. Er wurde per Helikopter ins Krankenhaus von Mataram gebracht, gut 50 Kilometer vom Mandalika International Street Circuit entfernt.

Zwei Stunden vor Rennstart war der sechsfache MotoGP-Champion zurück an der Rennstrecke. 45 Minuten vor dem Beginn des Rennens kam dann aber die Nachricht, das Marquez aufgrund einer Gehirnerschütterung nicht am Indonesien-Grand-Prix teilnehmen kann.

Eine erste Diagnose von MotoGP-Arzt Dr. Angel Charte noch an der Rennstrecke ergab bereits diese Gehirnerschütterung, die sich bei der Untersuchung im Krankenhaus bestätigte. Aufgrund des im Reglement festgeschriebenen Medical-Codes war somit klar, dass Marquez nicht starten darf. Er wird sich in Spanien weiteren Untersuchungen unterziehen.

Schamanen, Löcher & Verletzungen: MotoGP-Chaos in Indonesien: (08:16 Min.)

Eine Medienrunde gab Marquez am Sonntag verständlicherweise nicht. In der Presseaussendung seines Repsol-Honda-Teams gab es aber ein Statement: "Was soll ich sagen? Es war nicht unser Wochenende. Wir hatten von Beginn an Probleme. Der Sturz im Warm-Up war wirklich heftig, vielleicht der schlimmste in meiner Karriere. Ich wurde in das Krankenhaus gebracht und obwohl ich keine ernsthaften Probleme hatte wurde entschieden, dass ich nicht fahren soll. Das ist natürlich schade, aber es war die beste Entscheidung."

Teamchef Alberto Puig zeigte Verständnis für die Entscheidung der Ärzte, Marquez mit einem Startverbot zu belegen. "Er hatte zwar keine Schmerzen und auch keine Knochenbrüche, aber eine heftige Gehirnerschütterung. Bei solchen Schlägen auf den Kopf muss man vorsichtig sein", sagte Puig. "In diesen Situationen braucht der Körper eine Weile, bis er sich erholt. Es wäre nicht sicher gewesen, ihn auf die Strecke zu lassen. Wir werden jetzt seinen Zustand in den nächsten 24 Stunden genau beobachten."

Verkorkster Indonesien-GP für Marc Marquez

Den ersten Indonesien-Grand-Prix seit 25 Jahren hätte Marquez nur vom 14. Platz aus in Angriff genommen. Schon im Qualifying am Samstag lief es für den Spanier nicht nach Wunsch. Er stürzte zwei Mal innerhalb von nur sechs Minuten und schied bereits in Q1 als Fünfter aus, durch eine Strafversetzung von Franco Morbidelli hätte er einen Platz gewonnen.