Vor wenigen Tagen erst konnte Marc Marquez seinen nächsten MotoGP-Weltmeistertitel in Japan feiern. Ein Wochenende später in Australien startet der Repsol-Honda-Pilot weniger weltmeisterlich ins Geschehen. Der Trainings-Freitag auf Phillip Island lief nicht so, wie es Marquez gern gewollt hätte. Im FP1 stürzte er, zur Abwechslung aber nicht bei der Suche nach dem Limit. Und das gefällt dem Weltmeister überhaupt nicht.

Bevor es zum Sturz kam, hatte Marquez bereits zu Beginn der FP1-Session einen Beinahe-Sturz, den er aber einmal mehr reflexartig verhindern konnte. Danach wurde es nicht besser für den Honda-Werkspiloten, denn auch in seinem zweiten Run lief es nicht. Kurz vor Session-Ende stürzte Marquez schließlich in Kurve neun, als das Vorderrad seiner Honda einklappte. Er blieb unverletzt, kann sich den Crash aber nicht erklären.

"Der Sturz von heute Morgen hat mir überhaupt nicht gefallen", sagte Marquez am Freitagnachmittag. Denn der endgültige Sturz war nur die Spitze des Eisberges an einem harten Tag für den Weltmeister. "In meinem zweiten Run hatte ich Probleme in den Kurven zu Recht zu kommen. Ich bin gestürzt und weiß nicht, weshalb", wunderte Marquez sich. Daran, dass er wie gewöhnlich am Freitag sein Limit gesucht hat, lag es dieses Mal nämlich nicht. Da ist sich Marquez sicher. "Ich bin nicht ans Limit gegangen. Solche Stürze passieren mir sonst nicht", so der Spanier.

Nur an einen einzigen Zwischenfall diese Art kann Marquez sich erinnern - und der liegt mittlerweile vier Jahre zurück. Damit es für den Rest des Wochenendes besser läuft, muss in der Honda-Box jetzt Ursachenforschung betrieben werden. Denn bereits am Donnerstag stellte Marquez klar, dass er trotz des gesicherten WM-Titels in Australien um den Sieg fahren will. "Es ist wichtig, dass wir die Sache vor Sonntag verstehen", glaubte Marquez. Einen dritten Saison-Nuller direkt nach dem WM-Sieg kassieren passt nicht in den Plan des Honda-Piloten.

Marc Marquez mit Setup-Problemen in Australien

Doch nicht nur der Sturz macht Marquez zu schaffen. Auch der Rest des Trainings-Freitag lief nicht besonders erfolgreich. In der Gesamtwertung des Tages liegt der Spanier nur auf Rang sieben, nach einem sechsten Rang im FP1 und einem siebten Platz im FP2. Das Setup der RC213V bereitet Fahrer und Team Sorgen. Denn wo man sich auf so gut wie allen Strecken der bisherigen Saison auf das Basis-Setup des Bikes verlassen konnte, gibt es auf Phillip Island Schwierigkeiten. Auch den Grund hierfür kennt Marquez nicht.

"Wenn einem hier die Selbstsicherheit fehlt, dann ist es schwer eine gute Rundenzeit zu fahren", so Marquez. Abgesehen von seinem Sturz trägt es auch nicht zum guten Gefühl des Weltmeisters bei, das Honda-Markenkollege Cal Crutchlow schwer gestürzt ist. "Das gibt einem schon zu denken", erklärt der Spanier. Dennoch versucht er auch an diesem Tag etwas Positives zu finden. "Unser Rhythmus ist ziemlich gut", glaubt Marquez, weiß aber nach dem schwierigen Freitag auch: "Morgen müssen wir uns noch weiter verbessern."