From Hero to Zero in wenigen Metern - Yuki Tsunodas Singapur Grand Prix war eine wahre Achterbahnfahrt. Direkt am Start ging es hoch hinaus für den Red-Bull-Piloten, er kam besser weg als seine Konkurrenz und machte auf der kurzen Anfahrt bis zur ersten Kurve gleich drei Plätze gut. Damit befand er sich auf Platz zehn und wäre dort wohl auch gerne geblieben. Doch auf den starken Start folgte, was Tsunoda selbst die "schlechteste erste Runde" seines Lebens nannte.

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In jeder Kurve verlor er eine Position an einen anderen Formel-1-Fahrer. Als er wieder über die Ziellinie fuhr, war er auf Platz 16 zurückgefallen. "Ich kann noch immer nicht glauben, was in dieser Runde passiert ist. Überall, wo ich hinwollte, in jeder Kurve, hat mich jemand geblockt oder ich hatte keinen Platz. Ich habe so viele Positionen verloren. Das war der schlimmste Start jemals, einfach furchtbar. Ich weiß nicht, was ich dazu sagen soll", zeigte sich Tsunoda nach dem Rennen fassungslos.

Das enge Mittelfeld ist bekanntlich schwer zu navigieren, doch auf Onboard-Aufnahmen sieht es oft so aus, als würde Tsunoda in den Kurven sehr früh bremsen. Große Schwierigkeiten, an seinem RB21 vorbeizugehen, schien niemand zu haben. "Ich weiß nicht, was ich hätte tun sollen. Ich bin mir sicher, dass es etwas gibt, das ich hätte besser machen können. Aber ich habe mir das Leben danach sehr schwer gemacht", klagte Tsunoda.

Yuki Tsunoda hatte beste Red-Bull-Pace

Auf Soft-Reifen gestartet, kam Tsunoda als einer der ersten im Feld schon in Runde 13 an die Box und holte sich harte Pneus ab. Damit kämpfte er sich bis zum Schluss durchs Klassement, scheiterte aber an den Top-10. Mit einem zwölften Platz ist es bei weitem nicht das schlechteste Red-Bull-Ergebnis für den Japaner, doch es schmerzt ihn besonders, denn: "Ich hatte die beste Pace, die ich je bei Red Bull gehabt habe. Der Longrun war wirklich gut. Deshalb ist es echt schade, wie der Start verlaufen ist."

Dem stimmt auch Red-Bull-Teamchef Laurent Mekies zu: "Die erste Runde war ziemlich schockierend, aber von dort weg hatte er ein gutes Rennen. Der schlechte Start hat das Team ein paar Punkte gekostet, das werden wir zusammen mit ihm verbessern." Direkt nach dem Zieleinlauf entschuldigte sich Tsunoda am Funk für sein Malheur am Anfang: "Es tut mir so leid mit dem Start. Scheiße, das war unglücklich. Es war unglaublich."

Generell will der Neo-Teamchef das ganze Wochenende seines Fahrers noch einmal unter die Lupe nehmen. "Mit dem Freitag war ich persönlich zufrieden. Es hat auf dem Papier nicht spektakulär ausgesehen, aber wenn man sich jede Runde einzeln ansieht, dann war das das richtige Level. Der Samstag war schlecht. Wir müssen verstehen, wann es für ihn aus den Fugen geraten ist", so Mekies.

Nach dem starken Baku-Wochenende, an dem Tsunoda mit einem sechsten Platz sein bestes Ergebnis im RB21 einfuhr, scheint der Große Preis von Singapur wie eine ungewollte Rückkehr zu gewohnter Form. Doch der Japaner sieht einen Aufwärtstrend bei sich: "Vor zwei Rennen war meine Rennpace noch hoffnungslos. Jetzt fühle ich mich auf einem Level mit dem Spitzenfeld."

Anders als in Aserbaidschan hatte er auf dem Marina Bay Street Circuit Probleme, eine gute Qualifying-Runde zusammenzustellen. Daran möchte er jetzt arbeiten, wie Tsunoda verrät: "Ich muss den Grip richtig aufbauen und fühlen, damit fällt mir noch schwer. Aber wenn ich das zustande bringe, dann kommt alles zusammen. Das ist mein Ziel."

Während Yuki Tsunoda eine gute Pace fuhr, hatte Max Verstappen mit seiner Gangschaltung zu kämpfen. Kostete ihn das den Sieg? Alle Details zu Verstappens Singapur Grand Prix gibt es hier: