Die größten Fragen beim neuen Formel-1-Team von Cadillac sind auf der Fahrerseite inzwischen geklärt. Sergio Perez und Valtteri Bottas werden das Auto in der Premierensaison des US-Teams als Stammfahrer steuern, wie in der Sommerpause bereits bekanntgegeben wurde. Testpilot Colton Herta wurde zudem vor dem Italien-GP verkündet.
Nun schaffte das GM-Team weitere Fakten und verkündete am Mittwoch um 15:15 Uhr auch die drei offiziellen Simulatorfahrer des Formel-1-Rennstalles. Pietro Fittipaldi, Simon Pagenaud und Charlie Eastwood erfüllen diese Rolle und waren in dieser Funktion bereits bei Cadillac im Simulator zu Gast, wie übrigens auch Sergio Perez.
Cadillac nennt F1-Simulatorfahrer: Wird Pietro Fittipaldi auch Ersatzpilot?
Dabei handelt es sich zwar im F1-Kontext zwar nicht um die namhaftesten Piloten, aber alle drei haben gemeinsam, dass sie schon viel Motorsport-Erfahrung vorweisen können. Pietro Fittipaldi kann sogar auf Formel-1-Erfahrung zurückblicken. Der ehemalige Haas-Ersatzfahrer sprang 2020 nach der Verletzung von Romain Grosjean für die zwei letzten Rennen der Saison ein.
Apropos Grosjean: Der Franzose durfte letzte Woche einen hochemotionalen Abschieds-Test für Haas fahren. Mehr dazu:
Fittipaldi verfügt dementsprechend über eine Superlizenz und könnte eventuell im Fall der Fälle für einen ausgefallenen Fahrer als Ersatzpilot übernehmen. Denn Testpilot Herta verfügt noch über keinen Formel-1-Führerschein, ist aber in der Theorie nur sechs erfolgreiche F1-Trainingseinsätze davon entfernt, um unabhängig von der Formel 2 auf die nötigen 40 Punkte zu kommen.
Pagenaud & Eastwood: Indy-Champion und Corvette-Pilot kommen zu Cadillac
Neben Fittipaldi kommt als Simulatorfahrer mit Simon Pagenaud noch ein Indycar-Veteran dazu. Der Franzose krönte sich 2016 zum Indycar-Champion und gewann 2019 außerdem die 500 Meilen von Indianapolis. Seit einem brutalen Unfall 2023 fährt er allerdings keine Rennen mehr. Damals erlitt er eine schwere Gehirnerschütterung, die lange anhaltende Probleme verursachte. Pagenaud ist übrigens nicht der einzige ehemalige Indycar-Fahrer in der Formation. Auch Pietro Fittipaldi stand zwischen 2018 und 2024 bei insgesamt 26 Rennen in der Serie am Start.
Der Dritte im Bunde ist Charlie Eastwood, der die wohl größte Überraschung in der Cadillac-Formation darstellt. Eastwood kommt nicht aus dem Formel-Umfeld, sondern verbrachte den Großteil seiner Karriere in Sportwagen. Derzeit fährt er für die GM-Marke Chevrolet in der Langstrecken-WM WEC eine GT3-Corvette für TF Sport. Der größte Erfolg seiner Karriere war der GTE-Am-Klassensieg bei den 24 Stunden von Le Mans 2020.
Es macht Sinn, dass Fahrer mit US-Verbindung bei Cadillac im Simulator zum Einsatz kommen, denn der Driver-in-the-Loop-Simulator von General Motors steht im Motorsport-Hauptquartier des Konzerns in Charlotte. Dort ist unter anderem auch das NASCAR-Team von Hendrick Motorsports beheimatet.
Die Prioritäten liegen in der Anfangsphase erst einmal darauf, den Simulator richtig zu kalibrieren. "Meine Aufgabe und mein Ziel ist es, den Simulator so realitätsnah wie möglich zu gestalten und damit die Grundlagen für das Auto zu schaffen", beschrieb Pagenaud diese Zielsetzung.
Dass so etwas seine Zeit dauert, zeigt etwa Aston Martin. Das neureiche Team aus Silverstone bekam im Vorjahr einen neuen Simulator, dessen Software sich noch nicht auf dem Niveau der Konkurrenz befindet, wie schon Winter Sim-Fahrer Daniel Juncadella erklärte und Adrian Newey im Frühjahr bestätigte.



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