Die Formel 1 hat 2025 ihre erste Disqualifikation nach den berüchtigten Flexi-Flügel-Regeln. Natürlich erwischt es Haas, wen sonst? Es ist die Krönung eines völlig verpfuschten Qualifyings, in dem ein Auto illegal und auch noch kaputt war, während Oliver Bearman das zweite gegen die Wand fuhr.
Teamchef Ayao Komatsu kann es - mal wieder - kaum glauben: "Das ist natürlich extrem frustrierend. Wir hatten das ganze Wochenende Speed, das haben wir gezeigt, aber als es drauf ankam, haben wir als Team nicht abgeliefert. Früher oder später müssen wir abliefern, sonst gehen uns die Rennen aus." Am Freitag hatte Haas noch wie ein sicherer Top-10-Anwärter mit beiden Autos ausgesehen.
Und wäre alles glatt gelaufen, dann wären wohl auch beide Autos dort gelandet. Doch bei Esteban Ocon manifestierte sich schon ab dem 3. Training ein unerklärliches Bremsproblem. Bis zum Qualifying bekam man es nicht gelöst: "Ich muss mich auf meiner Runde dreimal verbremst haben, konnte das Auto einfach nicht stoppen, und bin in den meisten Kurven weit gegangen."
Total-Ausfall bei Esteban Ocon: Bremsen kaputt, Heckflügel illegal
"Ich habe um 30 bis 40 bar schwächer gebremst als Ollie, und konnte immer noch nicht verzögern", verzweifelt Ocon. So flog er auf P18 in Q1 raus. Letztendlich ein Muster ohne Wert. Nach dem Qualifying wurde Ocons VF-25 in die FIA-Garage geschoben, und an seinen Heckflügel-Elementen wurden die dieses Jahr verschärften Belastungstests durchgeführt.
Dabei öffnete sich die gemessene Lücke zwischen den Elementen links auf 0,6 Millimeter, rechts auf 0,825 Millimeter. Erlaubt sind maximal 0,5 Millimeter. Zu Saisonbeginn waren es übrigens noch 2 gewesen, aber schon nach Australien hatte die FIA die Limits hier massiv verschärft. So ist der Fall klar: Ocons Auto war illegal, er wird vom Qualifying ausgeschlossen.
Natürlich ist hier anzumerken, dass in Baku mit der Kombination aus Vollgas-Passagen und langsamen Ecken Flexi-Flügel besonders viel bringen. Hier war im Vorjahr die Flexi-Krise auch erst so richtig hochgekocht, als man den Effekt selbst auf TV-Bildern am McLaren hatte beobachten können. Das hatte die sukzessiven Verschärfungen erst ausgelöst. Haas weist Schummel-Unterstellungen allerdings zurück: Es sei ein Fehler in der Produktion beim Zusammenbau dieses einen Teils geschehen.
Tatsächlich ist es nicht das erste Mal, dass Haas in Sachen Heckflügel-Bau gepatzt hat. 2024 hatten die Techniker an der Strecke in Monaco die High-Downforce-Heckflügel nach falscher Anleitung zusammengebaut. Das hatte damals die Disqualifikation beider Fahrer zur Folge gehabt.
Oliver Bearman crasht legalen Haas: Dummer Fehler
In Baku ist der zweite Haas immerhin legal. Das ändert nichts daran, dass ein 15. Platz für Oliver Bearman eine riesige Enttäuschung ist. "Ich war das ganze Wochenende schnell, dann habe ich einen dummen Fehler im Qualifying gemacht", ärgert sich Bearman. Auf seiner ersten Runde in Q2 driftete er am Ausgang von Kurve 2 etwas zu weit raus. Der folgende Beton-Kontakt riss die Aufhängung ab.
Schon in Q1 hatte Bearman mit einem Treffer der TecPro-Absperrung in Kurve 15 sein Glück strapaziert, war aber davongekommen. Für den Q2-Fehler macht er den äußerst starken Baku-Wind verantwortlich: "Der hat mich einfach kalt erwischt."



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