Für Yuki Tsunoda sprang aus seinem besten Qualifying-Ergebnis bei Red Bull nichts Zählbares heraus. Obwohl er von P7 in das Formel-1-Rennen in Belgien gegangen war, landete er letztendlich außerhalb der Punkte auf Unglücksplatz 13. Schuld daran war sein Boxenstopp. Denn Tsunoda war einer der letzten Fahrer, der auf die Trockenreifen wechselte.
Erst in der 13. Runde bekam der Japaner Mediums aufgesteckt. Eine Runde später als das Gros des Feldes, zwei Runden später als beispielsweise Lewis Hamilton, Nico Hülkenberg oder Pierre Gasly. Das hätte nicht so sein müssen. Denn in der zwölften Runde meldete Tsunoda bereits vor Pouhon: "Fast trocken." Zu diesem Zeitpunkt wurden von anderen Piloten bereits absolut schnellste Mini-Sektoren auf Slicks gefahren.
Missverständnis am Red-Bull-Funk: Yuki Tsunoda stoppt zu spät
Danach gab es Stille am Funk. Erst vor der Bus-Stop-Schikane erkundigte sich Tsunoda nochmal: "Box?" Die Bestätigung von seinem Renningenieur Richard Wood kam wenige Sekunden später. Zu spät allerdings für Tsunoda, der da gerade am Boxeneingang vorbeifuhr. Das brachte Tsunoda auf die Palme: "Was zum Teufel? Ich habe euch gesagt, dass es trocken ist."
Zuvor hatte Wood Tsunoda nur nach Feedback für seine Flügel-Abstimmung gefragt, was als Vorbereitung auf einen Stopp gedeutet werden könnte, aber er hatte ihm eben keine konkrete Anweisung zum Stoppen erteilt. Nach dem Rennen gab sich Tsunoda "sehr frustriert" über diesen Ablauf der Ereignisse: "Ich glaube es war eine Fehlkommunikation. Ich weiß nicht, was ich sonst noch dazu sagen soll."
"Sie haben mich zu spät reingerufen, um die Reifen zu wechseln. Direkt nach dem Boxeneingang. Eine weitere Runde macht auf dieser Strecke einen großen Unterschied", ärgerte er sich. "Auf dieser Runde war es trocken. Ich weiß nicht, was ich noch mehr sagen kann, als dass wir wechseln sollen", behauptete Tsunoda und wies damit die Schuld von sich. Er kündigte aber an, dass man die Situation intern noch einmal Revue passieren lassen werde.
Red-Bull-Teamchef: War unser Fehler
Red Bulls Neo-Teamchef Laurent Mekies nahm die Fehlkommunikation auf die Kappe des Teams: "Es war unser Fehler. Wir wollten ihn in derselben Runde reinholen wie Max. Alles war bereit, die Crew war draußen und alles stand für beide Autos bereit. Wir haben ihn einfach zu spät reingerufen."
Tsunodas Pech: Er büßte nicht nur die Positionen gegen Hamilton, Hülkenberg, Liam Lawson und Gabriel Bortoleto ein, sondern wurde - nachdem er aus der Box kam - auf der Kemmel-Geraden auch noch von Pierre Gasly abgefrühstückt. Der Alpine war in Spa voll auf Topspeed getrimmt, während Red Bull ihre Autos auf ein Regenrennen abgestimmt hatten und sie somit mit viel Abtrieb unterwegs waren.
Dadurch hing Tsunoda für das restliche Rennen hinter Gasly fest und hatte - weder mit noch ohne DRS - keine Chance, um an seinem ehemaligen AlphaTauri-Teamkollegen vorbeizukommen. Dieser landete im Ziel auf P10. "Ich habe mein Bestes versucht, um ihn zu überholen, aber es ging nicht", so Tsunoda. Gegen Rennende knickten ihm durch die knappe Verfolgung zudem die Reifen ein. Dass er zwei weitere Plätze verlor und somit von P11 auf P13 zurückfiel, machte dann schon keinen Unterschied mehr.
Während sich Yuki Tsunoda über das Boxenstopp-Timing aufregte, ärgerte sich sein Teamkollege Max Verstappen über das allgemeine Timing des Rennens. Seiner Meinung nach gab die Rennleitung viel zu spät den Start frei.



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