Formel 1 in Imola: Die Gewinner
Max Verstappen: Es war beeindruckend. Max Verstappen ging in der ersten Kurve des Imola-GPs eiskalt an Oscar Piastri vorbei. Der Niederländer rauschte, ohne Gefahr jemals überholt zu werden, in Italien zu seinem zweiten Saisonsieg. Die meisterhafte Vorstellung entfachte bei Red Bull große Hoffnung. Man konnte mit WM-Favorit McLaren mithalten, sowohl was Pace als auch Reifenverschleiß betrifft. Dank Upgrade und Setup-Durchbruch ortet Red Bull einen Befreiungsschlag. Bleibt nur abzuwarten, ob sich der Fortschritt auch auf andere Strecken ummünzen lässt. Imola hat jedenfalls gezeigt, dass Verstappen bereit ist, wieder die Kontrolle in der Formel 1 zu übernehmen.
Lewis Hamilton: Fast wäre der Grand Prix in Imola für Ferrari und die Tifosi zum Desaster geworden. Zur Enttäuschung der tausenden Fans in Rot, erreichten weder Lewis Hamilton noch Charles Leclerc das Q3 im Qualifying. Eine gehörige Aufholjagd musste her, um den Heim-GP zu retten. Und Lewis Hamilton, der lieferte genau diese. Am Sonntag stimmten Pace, Setup und Strategie beim Rekordweltmeister. Hamilton strahlte am Ende des Tages über einen vierten Platz, während Teamkollege Charles Leclerc im Duell mit Alex Albon den Kürzeren zog.
Williams: Beide Piloten in den Top-10. Zum dritten Mal in Folge. Deswegen gehört Williams zu den Gewinnern von Imola. Alex Albon belegte P5, Carlos Sainz P8. Dabei hat nicht einmal Safetycar-Glück nachhelfen müssen. Der Traditionsrennstall nimmt somit ganze 14 Punkte aus Italien mit und verfestigt damit klar seine Rolle im F1-Mittelfeld. Williams ärgert zunehmend Mercedes, Red Bull und Ferrari, anstatt sich mit Haas & Co. herumzuschlagen.
Lando Norris: Für den Sieg reichte es nicht, aber Lando Norris konnte sich in Imola über den zweiten Platz freuen. Seine Ausgangslage (P4) versprach nicht viel, besonders da Teamkollege und WM-Rivale Oscar Piastri von der Pole Position startete. Doch es kam anders als erwartet. Norris eröffnete das Rennen mit einem starken Duell gegen George Russell und schlug, dank Reifenvorteil, zum ersten Mal seit Japan auch Piastri auf der Rennstrecke. Verstappens Sieg konnte der Brite nicht verhindern, dafür aber die Lücke zur WM-Spitze verringern.
Formel 1 in Imola: Die Verlierer
Fernando Alonso: Der Frust bei Fernando Alonso war im Imola-Rennen riesig. Er selbst meinte, er sei der unglücklichste Pilot auf der ganzen Welt. Mit einem Strategie-Coup beeindruckte Aston Martin zunächst am Samstag im Qualifying. Die guten Startpositionen konnte das Team jedoch nicht in Punkte umwandeln. Stattdessen verzweifelte Alonso völlig am Funk. Der Spanier war drauf und dran, seine ersten Zähler in der Formel-1-Saison 2025 zu holen, doch das virtuelle Safetycar machte ihm einen Strich durch die Rechnung. Es kam im falschen Moment und begünstigte Alonsos Konkurrenten. Am Schluss reichte es nur für den undankbaren 11. Platz. Das Punktekonto des zweifachen Weltmeisters bleibt somit weiterhin leer.
Oscar Piastri: Der WM-Favorit auf der Pole Position. Eine wunderbare Ausgangslage für einen weiteren F1-Sieg, besonders auf einer Strecke wie Imola. Doch von einer Start-Ziel-Dominanz war Oscar Piastri in Imola weit entfernt. In Kurve 1 ließ sich der McLaren-Pilot von Max Verstappen abzocken. Danach kam er nicht mehr in das DRS-Fenster des Niederländers. Eine strategische Fehlentscheidung sorgte obendrein dafür, dass Teamkollege und WM-Rivale Lando Norris am Australier vorbeiging. Es war eine herbe Enttäuschung für Piastri, der 2025 bisher primär Siege gewohnt ist.
Kimi Antonelli: Besonders aufgeregt und motiviert war Andrea Kimi Antonelli bei seinem ersten Heim-GP in Imola. Sogar seine Schulklasse war zu Besuch an der Rennstrecke. Die Sensation vor Heimpublikum blieb jedoch aus. Antonelli war zunächst gut im Rennen, obwohl es für einen Podestplatz nie gereicht hätte. Knapp 20 Runden vor Schluss meldeten sich dann die Probleme. Wegen eines Defekts am Gaspedal kam der Mercedes-Pilot neben der Strecke zum Stehen. Das erste DNF seiner Formel-1-Karriere erlebte Antonelli ausgerechnet bei seinem Heim-GP. Echt bitter.
Haas: Es war eine Pleite für Haas in Imola. Sowohl bei Esteban Ocon als auch bei Oliver Bearman schlichen sich gravierende Fehler ein. Beide Piloten starteten vom Ende des Feldes, alle Versuche noch in die Punkte zu kommen wurden vereitelt. Schuld daran hat nur Haas selbst. Ocon musste wegen eines Defekts sein Rennen frühzeitig beenden. Bei Bearman missglückte der Boxenstopp. Ein Vorderreifen wurde nicht richtig montiert und der Rookie rettete sich gerade noch zurück in die Box, um diesmal die Reifen korrekt zu tauschen. Noch in die Punkte zu kommen war dadurch auch für Bearman unmöglich geworden.
Franco Colapinto: Franco Colapinto sollte der F1-Welt in Imola zeigen, warum er das Alpine-Cockpit verdient hat – nicht Jack Doohan. Mit seiner Leistung in Imola ist das nicht gelungen. Mit Crash und Strafe im Qualifying bekleckerte sich der Argentinier bei seiner Rückkehr in die Formel 1 nicht gerade mit Ruhm. Im Rennen dann ein unscheinbarer Auftritt. Nur P16, drei Plätze hinter seinem Teamkollegen Pierre Gasly. Da liegt die Frage nahe: Hat sich der Fahrer-Tausch ausgezahlt?
diese Formel 1 Nachricht