In den ersten sechs Rennen mühte sich Aston Martin am Ende des Formel-1-Mittelfelds ab. Mit vielen Updates gelang im Qualifying in Imola die Trendwende mit zwei Top-10-Ergebnissen für Fernando Alonso und Lance Stroll - der Spanier belegte sogar Platz fünf. Auf das bisher enttäuschende Alonso-Jahr wollte der Asturier im Rennen eine deutliche Antwort liefern - doch er wurde wieder einmal vom Pech verfolgt.

"Ich bin der unglücklichste Fahrer der Welt!", schimpfte Alonso noch während des Rennens, als er auf P12 liegend von Yuki Tsunoda überholt wurde. Den Emilia-Romagna-GP beendete er zwar auf P11, trotzdem blieb er im ersten Europa-Rennen punktlos und baute seine Negativserie weiter aus. Auch nach sieben Saisonrennen steht der 43-Jährige weiterhin ohne WM-Punkte da.

"In 99 von 100 Szenarien hätten wir Punkte geholt. In einem nicht und das ist eingetreten", beklagte sich Alonso. "Das Resultat heute ist reines Pech, extremes Pech." Dabei erwischte der Aston-Martin-Pilot eine starke Anfangsphase. Seinen fünften Platz konnte er zwischenzeitlich selbst ohne DRS-Unterstützung gegen Williams-Fahrer Carlos Sainz behaupten.

Das hart ausgefochtene Duell um Platz drei zwischen Lando Norris und George Russell brachte Alonso sogar wieder in Schlagdistanz zu den Podestplätzen. "Ich musste mich kneifen, dass ich im vorderen Teil des Feldes so konkurrenzfähig war", wollte Alonso seine Pace fast nicht wahrhaben.

Bereits in Runde 10 wechselte Ferrari-Pilot Charles Leclerc von den Medium- auf die Hard-Reifen. Nach Ferraris Katastrophen-Qualifying gehörte die Scuderia zu Aston Martins Hauptkonkurrenten. Somit zog das Silverstone-Team bei Alonso in Runde 12 mit dem Boxenstopp nach.

Imola-Rennen für Aston Martin nach Virtuellem Safety-Car gelaufen

Routinier Fernando Alonso
Fernando Alonso bleibt auch nach sieben Rennen weiter punktlos, Foto: IMAGO / PsnewZ

Zwar hatte Alonso Leclerc durch den zwei Runden späteren Stopp vorbeiziehen lassen müssen, doch das war nicht der große Rückschlag. Der folgte erst in Runde 29. Ein technischer Defekt bei Esteban Ocon sorgte für ein Virtuelles Safety-Car. Aston Martins Mittelfeld-Konkurrenten, die sowohl auf Medium als auch auf Hard einen Reifenwechsel bitter nötig hatten, bekamen die Gelegenheit auf dem Silbertablett serviert. Durch das gedrosselte Tempo verloren sie mit einem Stopp unter VSC rund zehn Sekunden weniger.

"Heute haben wir endlich ein starkes Auto, mit dem wir das erste Mal verdientermaßen Punkte holen können. Und dann kommt dieses Virtuelle Safety-Car", ärgerte sich Alonso nach dem Rennen. Mit älteren Reifen hatten beide Aston-Martin-Fahrer gegen die frisch aus der Boxengasse kommende Konkurrenz keine Chance und fielen aus den Punkterängen.

Das von Kimi Antonellis technischem Defekt ausgelöste Safety-Car nutzte Aston Martin für einen zweiten Boxenstopp, der Alonso weiter auf P14 zurückwarf. Mit frischeren Reifen bewies er nochmals, dass WM-Punkte in Imola absolut im Bereich des Möglichen waren: "Sogar am Ende war das Auto superstark. In den letzten neun Runden habe ich drei Autos überholt - Nico [Hülkenberg; d. Red.], Lawson und Gasly. Unsere normale Mittelfeld-Gruppe war langsam im Vergleich zu uns."

Umso ärgerlicher ist für Alonso, dass er erneut leer ausging. Aber der Spanier setzt darauf, dass das Schicksal in Zukunft auch mal in die andere Richtung ausschlagen wird: "Es wird Rennen geben, in denen wir Glück haben und Punkte mitnehmen, die wir nicht verdienen."

Die Schlagzeilen des Imola-Rennens schreibt Max Verstappen, der sich im Red Bull souverän gegen die McLaren-Piloten Oscar Piastri und Lando Norris durchsetzen konnte:

F1-Rätsel um McLaren-Pace: Verstappen zockt Piastri ab! (09:53 Min.)