"Gratulation! Nächstes Mal ohne den Unfall." Mit diesen Worten begrüßte Dr. Helmut Marko vor laufender ORF-Kamera seinen Red-Bull-Schützling Yuki Tsunoda, als er diesen nach dem Rennen im Paddock gesichtet hatte. Und eigentlich fasst der Satz das Rennwochenende des Japaners gut zusammen.

Tsunoda fand nach dem schweren Crash am Samstagnachmittag im Formel-1-Rennen von Imola am Sonntag wieder in die Spur und sammelte immerhin noch einen Trostpunkt, nachdem er den Grand Prix mit einem aus verschiedenen Spezifikationen zusammengeflickten RB21 aus der Boxengasse in Angriff genommen hatte.

Yuki Tsunoda nach Imola: Ein Trostpunkt fürs Team

"Zumindest konnte ich dem Team etwas zurückgeben, nachdem wir über Nacht eine außergewöhnliche Menge an Arbeit reingesteckt haben. Also ist es besser als nichts", bilanzierte Tsunoda sein Rennen. Dabei spielte Tsunoda wie so einigen Fahrern die VSC-Phase nach dem Ausfall von Esteban Ocon in Runde 29 in die Karten, die Red Bull für den ersten Reifenwechsel nutzte.

Da Tsunoda auf den harten Reifen gestartet war, bedeutete das aber auch, dass die zweite Rennhälfte dadurch auf den Mediums eingeplant war – dem C5-Reifen wohlgemerkt. Die späte Safety-Car-Phase nutzte man der Track Position zuliebe für keinen weiteren Stopp, wodurch er die alten Reifen ins Ziel retten musste.

Im letzten Stint überholte Tsunoda zunächst Nico Hülkenberg, schnappte sich damit die zehnte Position, und musste sich schließlich gegen Fernando Alonso zur Wehr setzen, der auf frischen Reifen angefahren kam. Doch der 'unglücklichste Mensch der Formel-1-Welt' fand im Finish keinen Weg vorbei und blieb damit punktelos, während Tsunoda einen Zähler über die Linie brachte – den zehnten in diesem Jahr. Sieben davon sammelte er im Red Bull.

Ohne den Unfall war mehr drinnen, ist der Racing-Bull-Aufsteiger überzeugt. P6 "wäre sicher nicht unmöglich gewesen", so Tsunoda. "Wenn ich alles zusammengebracht hätte. Denn bis FP2 war ich sehr gut dabei, nah an Max dran und glücklich mit der Pace". Wenn er alles zusammengebracht hätte – ergo: Ihm der Unfall im Qualifying nicht unterlaufen wäre. Für diesen nahm er sich schon am Samstag selbst hart in die Kritik.