Das hätte besser laufen können. Ausgestattet mit einem millionenschweren Motorhome-Upgrade und neuen Teilen am Auto startete Haas in das erste Europa-Rennen der Formel-1-Saison 2025. Doch das Wochenende in Imola war ein schwieriges für den US-Rennstall. Oliver Bearman musste sich sowohl im Qualifying als auch im Rennen (P17) ärgern. Esteban Ocon fuhr dem Feld in jeder Session hinterher und fiel im Rennen wegen eines Defekts aus.
Zunächst hatte es für Bearman am Sonntag nicht allzu schlecht ausgesehen. Er startete zwar aus der letzten Reihe, doch konnte mit einem langen Stint einige Plätze gutmachen und sogar kurzzeitig in die Top-10 vorfahren. "Jeder denkt, ich hätte ein mieses Rennen gehabt, aber eigentlich lief es ziemlich gut", verteidigt sich der Haas-Pilot.
Unter dem virtuellen Safety Car fuhr Bearman zum ersten Mal an die Box, um seine harten Reifen gegen Mediums zu tauschen. "Ich kam hinter Russell aus der Box, der lag auf P7", so der Brite. "Ich war viel schneller als Tsunoda [zu diesem Zeitpunkt auf P9, Anm. d. Red.] und wir fuhren auf der gleichen Strategie. Er holte Punkte, also waren wir auf dem besten Weg zu einem guten Ergebnis."
Reifen locker! Oliver Bearman rettet sich in die Box
Also was lief schief? Die Antwort ist eindeutig: Der Boxenstopp. Vorne rechts war Bearmans Reifen nicht vollständig befestigt worden. "Ich habe etwas Seltsames gespürt", schildert der Rookie. "Als ich auf Renntempo ging, war es sofort klar, und zum Glück konnte ich das Auto von der Wand fernhalten."
Bearman musste direkt nach seinem Stopp somit sofort wieder an die Box. Seine Medium-Reifen, die in Imola für manch Überraschungen sorgten, war der Pilot gleich wieder los. Für ihn ging es wieder auf die Hards zurück. Nach seinem zweiten Boxenstopp lag der Brite auf dem 19. Platz und konnte sich bis Rennende nur noch auf P17 vorkämpfen.
Eine Sauerei! Qualifying-Frust bei Bearman noch nicht verflogen
Es war nicht das erste Mal, dass sich Bearman beim Imola-GP ärgern musste. Im Qualifying strich die FIA dem Piloten eine Runde, wodurch er nicht ins Q2 vorrückte. Das führte zu einem großen Disput zwischen Haas und den Regelhütern.
"Das Qualifying an diesem Wochenende war wahrscheinlich das Verrückteste, was mir in meiner gesamten Karriere passiert ist", echauffiert sich Bearman. "Ich möchte mich nicht weiter dazu äußern, aber es ist wirklich eine Sauerei, wie das gehandhabt wurde."
Haas forderte bereits eine detaillierte Erklärung von der FIA ein. Zusammenfassend meint Bearman nach Imola: "Die Dinge laufen nicht wirklich nach unseren Vorstellungen. Hoffentlich haben wir unser ganzes Pech an diesem Wochenende aufgebraucht."
Strategie-Überraschung und Defekt bei Esteban Ocon
Für Esteban Ocon war das komplette Wochenende in Italien zum Vergessen. Der Franzose belegte in jedem Training den letzten Platz. Im Qualifying kam er nicht über Q1 hinaus. Für das Rennen hatte sich Haas deshalb eine besondere Strategie einfallen lassen. Ja, der Boxenstopp nach Runde 1 war so geplant gewesen.
"Das war die Strategie", bestätigt Ocon. "Ich hatte einen guten Start, und machte ein paar Positionen gut. Ich überholte Nico [Hülkenberg] und Franco [Colapinto]. Dann bekam ich die Aufforderung des Teams, an die Box zu kommen. Ich dachte, es würde etwas später werden, aber sie sagten, ich solle jetzt an die Box kommen."
Der Haas-Pilot sollte schnell seine Mediums loswerden, um das restliche Rennen auf harten Reifen zu bestreiten. "Das lief anfangs gut", so Ocon zur aggressiven Strategie. "Wir haben eine Menge Rundenzeit auf die Autos vor uns gutgemacht, und als sie an die Box kamen, war ich im Grunde vor den meisten von ihnen." Lang hielten Freude und Reifen jedoch nicht. "Wir hatten dann mit hohem Reifen-Abbau zu kämpfen. Es ist nicht ganz klar, warum das so war."
Schlussendlich machte es keinen Unterschied. Ocon musste sein Auto in Runde 29 wegen eines Defekts abstellen. Er hatte die Pneumatik-Luft verloren und das Team wollte einen Motorschaden verhindern. "Wir werden viele Dinge aus Imola überprüfen", versichert der Franzose. "Es war ein schwieriges Wochenende."
Viel besser lief es in Imola für Max Verstappen. Ist Red Bull endlich der Befreiungsschlag gelungen? Hier nachlesen:
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