Haas hat ein ordentliches Upgrade nach Imola gebracht - jedoch kein sportliches. Der US-Rennstall hat stattdessen bei seinem Motorhome im Formel-1-Fahrerlager ordentlich nachgebessert. Über fünf Millionen Euro soll Teambesitzer Gene Haas in das neue Gebäude für seine Mannschaft investiert haben.

Zuvor hatte Haas das kleinste Motorhome der Königsklasse, bei dem es sich lediglich um einen Anbau an einen Truck handelte. Im Gegensatz dazu kann sich die neue Team-Unterkunft für Europa-Rennen sehen lassen. Diese überzeugt mit zwei großen Stockwerken und schickem Interieur.

Teamchef Ayao Komatsu, der selbst sehr stark in die Ausstattung und das Design des Motorhomes involviert war, ist vom Upgrade begeistert. "Es ist unser zehntes Jahr und man kann Genes Hingabe und seine Investition sehen", so der Japaner. "Ich bin sehr dankbar. Wir müssen sowohl intern als auch extern konsistent sein. Ich denke, das neue Motorhome zeigt klar Genes Absichten und die Absichten des Teams. Das ist großartig."

Haas-Mitarbeiter müssen nicht mehr in der Garage essen

Die Pläne für das schicke schwarz-rote Gebäude wurden im vergangenen Juli gemeinsam mit einer deutschen Firma abgesegnet. Den Auftrag dafür bekam Komatsu von Gene Haas im April 2024 erteilt. Erst kurze Zeit, nachdem er zum Teamchef der Mannschaft befördert wurde. Auch eine Dachterrasse für das zweistöckige Motorhome war zunächst vorgesehen. Da sich das Team jedoch zu spät dafür entschied, hätte diese die Fertigstellung verzögert. Eventuell wird sie im nächsten Jahr nachgerüstet.

"Es ist eine große Sache", freut sich Komatsu. "Nicht nur in praktischer Hinsicht, sondern auch in Bezug auf die Botschaften, die wir intern und extern vermitteln. Wenn wir zum Beispiel in unserem vorherigen Motorhome eine große Sponsorenveranstaltung hatten, mussten wir unseren Mitarbeitern, die wirklich hart arbeiten, sagen, dass sie nicht ins Motorhome kommen können. Sie mussten also in der Garage essen und konnten sich nicht einmal richtig hinsetzen. Das ist keine gute Art und Weise, sich um seine Mitarbeiter zu kümmern."

Aber nicht nur, was derzeitige Mitarbeiter betrifft, sieht der Haas-Teamchef eine Verbesserung. Auch bei der Anstellung von neuem Personal kann das Motorhome punkten. "Das Gewinnen von neuen Talenten ist sehr schwierig", schildert Komatsu. "Der Wettbewerb in diesem Bereich ist sehr hoch, weil es in Großbritannien so viele tolle Teams gibt. Dazu kommt noch der Wettbewerb um kommerzielles Sponsoring und Aufmerksamkeit. Das alles ist sehr wichtig und mit dem Upgrade haben wir einen bedeutend Schritt gemacht."

Oliver Bearman ist begeistert: Es sieht wunderschön aus

Auch Haas-Pilot Oliver Bearman schwärmt vom neuem Motorhome samt eigenem Fahrerzimmer. "Es sieht wunderschön aus, und ehrlich gesagt ist das ganze Motorhome ein riesiges Upgrade", so der Rookie. "Ich bin so glücklich und stolz auf das Team, wenn ich sehe, wie weit es gekommen ist."

"Es ist ein ganz besonderes Gefühl für alle Mitarbeiter, denn das vorherige Motorhome hatten sie von Anfang an", schildert Bearman. "Es war also ein Upgrade fällig, und sie haben damit einen fantastischen Job gemacht. Es macht echt etwas her."