Wenn Lewis Hamilton den Formel-1-Saisonauftakt 2025 in Australien bestreitet, startet nach fast 60 Jahren wieder ein Ferrari-Pilot mit der Startnummer 44. In den Anfängen der Königsklasse wechselten die Startnummern in jedem Rennen und waren Sache des örtlichen Veranstalters. Die 44 kam nicht häufig zum Einsatz, da die Nummern - manchmal nur gerade Zahlen - aufwärts gezählt wurden.

Seit 2014 gibt es permanente Startnummern in der Formel 1. Wie die Nummern in diesem Jahr lauten und weshalb sich die Piloten für eine bestimmte Zahl entschieden haben, lest ihr in diesem Artikel:

Vor Lewis Hamilton kam die Konstellation aus Nummer 44 und einem Ferrari-Boliden sechsmal zustande. Das erste Mal trat sie 1951 auf und wurde gleich mit Erfolg gekrönt. Piero Taruffi fuhr beim Schweiz Grand Prix im Ferrari-Werksteam mit einem Ferrari 375 auf Platz zwei und erreichte seine erste Podestplatzierung. In 18 Formel-1-Rennen landete der Italiener fünfmal auf dem Podium und fuhr 1952, ebenfalls in der Schweiz, zu seinem einzigen Sieg.

Taruffi trat zwischen 1950 und 1956 in der Automobilweltmeisterschaft an. Auch außerhalb der Königsklasse war er ein erfolgreicher Rennfahrer: 1951 gewann er mit Ferrari die Carrera Panamericana, ein mehrtägiges Straßenrennen in Südamerika mit über 3.000 Kilometern Renndistanz. Das Rennen wurde nach der fünften Austragung 1954 wegen zu vieler schwerer Unfälle eingestellt.

Nach Taruffi brachte die Startnummer 44 vorerst keinen Erfolg

Nur eine Saison nach Taruffi startete Peter Hirt ebenfalls in der Schweiz mit einem Ferrari und der Startnummer 44. Diesmal war es kein Werks-Bolide, sondern ein Ferrari 500 vom Team Ecurie Espadon. Wenn auch nicht zum Podium, verhalf die 44 dem Schweizer Hirt immerhin zur besten Platzierung seiner Formel-1-Karriere mit P7. Hirt nahm allerdings zwischen 1951 und 1953 lediglich an fünf Rennen teil.

1953 gab es erneut einen Ferrari mit der heutigen Hamilton-Startnummer. Louis Rosier fuhr im Privatteam beim Frankreich GP auf den achten Platz. Zu einem Sieg reichte es für den Franzosen bei seinen 38 Rennstarts nie. Zwei dritte Plätze 1950 waren die Karriere-Highlights in der Automobilweltmeisterschaft.

In der Formel 1 gehörte er nicht zu den Erfolgreichen, konnte aber abseits der Königsklasse glänzen. Rosier zählt zu den wenigen Rennfahrern, die sowohl bei der Rallye Monte-Carlo gewinnen konnten als auch das legendäre 24-Stunden-Rennen von Le Mans für sich entschieden haben.

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Neues Auto & Teamkollegen für Mick Schumacher! (05:36 Min.)

Erster Formel-1-Sieg mit der 44 vor 70 Jahren

1955 prangte die Startnummer 44 zum vierten Mal in der F1-Geschichte auf einem Ferrari und schrieb zugleich ein kleines Stück Formel-1-Geschichte. Maurice Trintignant fuhr in Monaco mit seinem Werks-Ferrari von Startplatz neun nach ganz vorn und holte den ersten Ferrari-Sieg mit der #44.

Trintignant ist sogar der erste F1-Fahrer überhaupt, der mit dieser Startnummer einen Sieg einfuhr. Lewis Hamilton wurde bei seinem Sieg in Malaysia 2014 erst der zweite siegreiche Pilot mit der 44. Der Monaco-Triumph 1955 war für Trintignant einer von zwei Erfolgen in der Formel 1. An gleicher Stelle gewann er 1958 ein zweites Mal. Der französische Rennfahrer fuhr bereits in der Debütsaison der Automobilweltmeisterschaft mit und trat bis 1964 in allen 15 Saisons mindestens einmal an - so lange blieb kein Formel-1-Fahrer der Debütsaison der Serie erhalten.

Letzter Ferrari mit der 44 war 1966 in Italien im Einsatz

Nur ein Jahr nach Trintignant startete 1956 der Belgier Olivier Gendebien in Frankreich mit der 44. Seinen erst zweiten Grand Prix musste er allerdings mit einem Kupplungsschaden frühzeitig beenden. In dem Rennen war er einer von fünf (!) Werks-Ferrari-Fahrern. Bei insgesamt 14 GP-Starts reichte es für Gendebien zu einem zweiten Platz als bestes Ergebnis. Er fuhr zwischen 1956 und 1961 in der Formel 1.

Der letzte Ferrari mit der Nummer 44 stand 1966 beim Italien Grand Prix in der Startaufstellung. Giancarlo Baghetti trat für das Kundenteam Reg Parnell Racing an und wurde im Rennen wegen zu großen Rückstands als Zehnter nicht mehr gewertet. Vor fast 60 Jahren trat er mit einem Ferrari Dino 246F1 an. Lewis Hamiltons neuer Bolide wird der Ferrari SF-25 sein. Die Übersicht aller F1-Präsentationen findet ihr im folgenden Artikel:

Bevor sich Lewis Hamilton 2014 für seine feste Nummer 44 entschied, kam sie das letzte Mal 1977 zum Einsatz - 37 Jahre vor Hamilton. Allerdings wenig erfolgreich: Der Brite Tony Trimmer scheiterte bei seinem Heimrennen in Silverstone bereits an der Vorqualifikation. Der Großbritannien Grand Prix 1977 war das erste Rennen, bei dem das moderne System der Vorqualifikation angewandt wurde.

Im März wird Lewis Hamilton nach fast sechs Jahrzehnten wieder die Startnummer 44 auf einen Ferrari bringen. Aber: Seine Zukunft beim Maranello-Team sieht nicht gerade rosig aus, zumindest wenn es nach Ex-F1-Chef Bernie Ecclestone geht. Warum gibt Ecclestone eine so negative Prognose ab? Im News-Video von Christian erfahrt ihr mehr darüber:

Scharfe Ecclestone-Kritik: Scheitert Hamilton bei Ferrari? (11:07 Min.)