Seit dem Jahr 2014 sind permanente Startnummern Pflicht. 2025 startet die Formel 1 mit vier neuen Stammfahrern. Die Neulinge mussten sich vor der Saison auf ihre dauerhafte Nummer festlegen. Unter anderem feiert die #5 des vierfachen Weltmeisters Sebastian Vettel in diesem Jahr ihr Comeback. Welcher Pilot hat sich warum für welche Zahl entschieden? Motorsport-Magazin.com gibt einen Überblick.

Bis zur Saison 2013 war die Nummernwahl kein Wunschkonzert. Jedem Fahrer wurde die Nummer gemäß seiner Platzierung aus dem Vorjahr zugewiesen. Seit nunmehr elf Jahren steht allerdings jeder Stammfahrer bei Eintritt in die Königsklasse vor der Wahl einer noch freien Startnummer. Frei bedeutet: Die Nummer wird von keinem anderen Fahrer verwendet und sie darf mindestens zwei Saisons hintereinander nicht verwendet worden sein. Nicht gewählt werden darf die #1. Die ist dem Weltmeister vorbehalten.

Falls sich der amtierende Champion für die Eins entscheidet, dann wird auch dessen vorherige Nummer gesperrt. Im Falle von Max Verstappen, der inzwischen die vierte Saison hintereinander mit der #1 fahren wird, ist das die #33. Hinzu kommt eine Ausnahme: Die #17 von Jules Bianchi wird aus Respekt nicht mehr vergeben. Der ehemalige F1-Pilot Bianchi erlag 2015 an den Folgen seines schweren Unfalls beim Japan Grand Prix im Jahr zuvor.

Gabriel Bortoleto: Sauber-Rookie schnappt sich die Vettel-Fünf
Deutschen Fans ist sie noch in guter Erinnerung - die #5 des viermaligen Weltmeisters Sebastian Vettel. Sie ist in diesem Jahr wieder frei geworden. Gabriel Bortoleto, Formel-2-Meister der vergangenen Saison, tritt nun die Nachfolge des Heppenheimers an. Der Brasilianer hat sich diese Nummer bewusst herausgesucht. Mit der Fünf gewann er 2023 die Formel-3-Meisterschaft.

Isack Hadjar: RB-Pilot greift bei frei gewordener Nummer zu
Der zweite Neuling in der Königsklasse nimmt sich die #6. Wie Vettels Fünf wurde auch diese Nummer erst in diesem Jahr frei. Der ehemalige Williams-Pilot Nicholas Latifi fuhr bis 2022 mit der Sechs. Für Isack Hadjar ging es allerdings nicht in erster Linie um die Erinnerung an den früheren Weltmeister Nico Rosberg, sondern um sein erstes Kart. Das hatte ebenso die Nummer 6.

Kimi Antonelli: Jack Doohan ausgestochen
Der baldige Hamilton-Nachfolger bei Mercedes fuhr bereits in der Formel 4 mit der #12. Auch für die Zwölf spricht: Antonellis Idol Ayrton Senna gewann die Weltmeistermeisterschaft 1988 mit derselben Nummer - die Wahl war also klar. Zu seinem Glück war er früher dran als Konkurrent Jack Doohan, der ebenso mit der #12 fahren wollte.

Jack Doohan: Er wollte keine fremde Startnummer
Für den australischen Alpine-Piloten Jack Doohan war es wichtig, keine neue Nummer zu wählen. Doohan wollte ursprünglich die #12 nehmen. Jedoch kam ihm Mercedes-Rookie Kimi Antonelli zuvor. Deshalb wich er bereits bei seinem ersten Grand Prix, dem Saisonfinale 2024 in Abu Dhabi, auf die #7 aus. Diese Nummer hatte er bereits in der Nachwuchsserie Euroformula Open auf seinem Boliden.

Liam Lawson: Fortsetzung der Kart-Tradition
Auch der neue Verstappen-Teamkollege Liam Lawson wählte eine bereits in der Jugend genutzte Startnummer. Als Nachfolger von Daniel Ricciardo bei den Racing Bulls setzte der Neuseeländer auf die #30. Diese hatte er bereits zu Kart-Zeiten genommen. "Ich bin in einem Team gefahren, da meine Eltern nicht wirklich die finanziellen Mittel hatten. In diesem Team war auch jemand anderes, der immer mein Idol war. Er war älter und hat daher mit mir trainiert und mir beigebracht, wie man fährt. Er hatte die Nummer 30", verriet Lawson die Hintergründe im Podcast Pitstop.

Racing Bull-Fahrer Liam Lawson im Paddock
In diesem Jahr wird Liam Lawson mit der #30 bei Red Bull neben Max Verstappen antreten, Foto: LAT Images

Oliver Bearman: Geburtstage als Eselsbrücke
Auch Oliver Bearman fährt 2025 seine erste vollständige Formel-1-Saison. Bisher stehen drei GP-Starts als Ersatzfahrer für ihn zu Buche: Einer für Ferrari und zwei für Haas, wo er in diesem Jahr zum Stammfahrer aufsteigt. Den F1-Teams sind für ihre Ersatzfahrer Nummern zugewiesen. Deshalb trat Bearman bisher mit der #38 für die Scuderia und mit der #50 für Haas an. Als Stammpilot konnte der 19-Jährige nun selbst die Startnummer wählen und entschied sich für die #87. "Ich wurde am 8. Mai geboren und mein Bruder am 7. August. 87 ist meine Lieblingsnummer und das wird sie auch bleiben", so Bearman. Auch sein Vater ist bereits mit der Nummer gefahren.

Zur Erinnerung: Das waren die Startnummern der weiteren Stammfahrer

Max Verstappen: Weltmeister bleibt sich treu
2024 wurde Max Verstappen zum vierten Mal in Folge F1-Champion. Ihm bleibt weiterhin die Wahl, mit der #1 oder seiner angestammten #33 zu fahren. "Wie oft bekommt man in seiner Formel-1-Karriere die Chance, mit der Startnummer 1 zu fahren? Das weiß man nie", begründete Verstappen seine Entscheidung, seit 2022 mit der #1 zu fahren. "Ich kann immer zur Nummer 33 zurückkehren, wenn ich nicht mehr Weltmeister bin. Aber solange ich Weltmeister bin, werde ich jedes Jahr mit der Nummer 1 fahren."

Lando Norris: Nummernwahl ohne Hintergrund
McLaren-Fahrer Lando Norris sticht aus der Menge heraus: Viele F1-Fahrer wählen ihre Startnummer als Glücksbringer, der Brite kann seine #4 allerdings nicht mit einer persönlichen Anekdote begründen. "Die Geschichte ist, dass es keine Geschichte gibt", sagte der 25-Jährige. Dennoch kann er einen Nutzen aus der Vier ziehen - sie passt zum Hashtag #L4ndo.

Pierre Gasly: Erinnerungen an frühere Zeiten
Der Alpine-Pilot gewann mit der #10 einerseits 2013 den Formula Renault 2.0 Eurocup. Andererseits ist er großer Fan der französischen Fußballlegende Zinedine Zidane, die auch mit der Nummer 10 auflief.

Fernando Alonso: Startnummer als logische Folge nach Sieg der Kartmeisterschaft
Routinier Fernando Alonso fuhr schon lange Zeit vor der Einführung der permanenten Startnummern im Jahr 2014. Seine erste Saison absolvierte der Spanier 2001 für das damalige Minardi-Team. Als sich der 43-Jährige für eine Nummer entscheiden durfte, war die Wahl klar. Am 14. Juli 1996 gewann er mit 14 Jahren die Kartmeisterschaft mit der Startnummer 14. "Von diesem Moment an wusste ich, dass die 14 meine Nummer ist!", so Alonso.

Charles Leclerc: Eine Alternative musste her
Der Monegasse wollte ursprünglich die #7 oder die #10 nehmen. Bei seinem Eintritt in die Königsklasse 2018 waren die beiden Nummern allerdings durch Kimi Räikkönen und Pierre Gasly belegt. Leclercs Wahl fiel schließlich auf die Nummer 16 und nimmt Bezug auf seinen Geburtstag am 16. Oktober 1997. Außerdem ist die Quersumme der #16 sieben.

Charles Leclerc in einem Meeting beim Ferrari-Test in Barcelona
Charles Leclerc musste bei der Nummernwahl kreativ werden, Foto: Scuderia Ferrari

Lance Stroll: Erinnerungen an seine Formel-4-Zeit
Der Kanadier gewann mit Startnummer 18 die italienische Formel 4 und debütierte kurz nach seinem 18. Geburtstag in der Formel 1. "Ich bin ein bisschen abergläubisch, aber ich halte gerne an kleinen Dingen fest, die mir wichtig sind. Ich möchte sie nicht ändern", erklärte der Kanadier.

Yuki Tsunoda: Japaner macht kurzen Prozess
Wie Charles Leclerc konnte auch Yuki Tsunoda bei seinem Debüt nicht seine Wunschzahl wählen. Der Racing-Bull-Pilot hätte gern die #11 gehabt. Diese war allerdings an Sergio Perez vergeben. Die Entscheidung des Japaners war simpel: Er verdoppelte den Wert und fuhr fortan mit Startnummer 22.

Alexander Albon: Umgekehrter Weg zu Tsunoda
Alexander Albon ist ein großer Fan des achtfachen Motorradweltmeisters Valentino Rossi. Dessen Markenzeichen, die Nummer 46, wollte der Williams-Fahrer nicht einfach übernehmen. Deshalb halbierte er den Wert und fährt mit der #23.

Welche Chancen hat Alexander Albon im Williams-Duell gegen Carlos Sainz? Dieses und alle weiteren Teamduelle 2025 haben wir für euch in folgendem Video diskutiert:

Formel 1 2025: Alle Teamduelle im Check (01:03:34)

Nico Hülkenberg: Startnummer wird aufsummiert
Der einzige deutsche F1-Pilot im Feld fuhr auch schon vor der Zeit der permanenten Startnummern. Vor 2014 hatte er die #10, #12 und #11. Danach setzte der 37-Jährige auf die Nummer 27. Hülkenbergs Geburtstag ist am 19. August und 19 und 8 ergeben addiert seine Startnummer.

Esteban Ocon: Unterwegs mit der Kart-Nummer
Weniger kompliziert gestaltete sich die Nummernwahl beim neuen Haas-Fahrer Esteban Ocon. Der Franzose feierte mit der #31 seinen ersten Kart-Titel. Dieselbe Nummer soll ihn auch in der Königsklasse zu Erfolgen führen.

Lewis Hamilton: Zunächst Unentschlossenheit
Der Siebenfache Weltmeister fuhr die Saison 2009 mit der #1, nachdem er im Jahr zuvor seinen ersten WM-Titel feiern durfte. Bei der Nummernwahl wusste der mittlerweile siebenfache Weltmeister nicht auf Anhieb eine Antwort. Inspirieren ließ er sich dann vom Autokennzeichen seines Vaters: F44. Anders als Verstappen blieb Lewis Hamilton auch nach den WM-Titeln seiner #44 treu. Der 40-Jährige nannte als Grund: "Ich betrachte mich nicht als Champion, sondern als denjenigen, der um die Meisterschaft kämpft."

Lewis Hamilton im Ferrari SF-23 auf der Strecke in Barcelona
Trotz sechsfacher Gelegenheit wechselte Lewis Hamilton nicht auf die #1 und blieb bei der #44, Foto: Scuderia Ferrari

Carlos Sainz: Nummer passt zum Namen
Der neue Williams-Fahrer kam vor zehn Jahren in die Formel 1. Seine Wunschnummer 5 war durch Sebastian Vettel belegt. Deshalb entschied er sich, sie zu "verdoppeln" und daraus entstand die #55. Die Wahl kam ihm auch gelegen: Wie bei "L4ndo" Norris kann er seine Nummer im Namen verstecken: Carlo5 5ainz.

George Russell: "Familien-Nummer" kommt auch bei ihm zum Einsatz
Nachdem sein älterer Bruder Benjy schon mit der #63 gefahren ist, entschied sich George Russell, mit der "Familien-Nummer" an den Start zu gehen. Mit etwas Fantasie können die Zahlen auch seine Initialen GR nachbilden - oder mit noch mehr Kreativität seine britische Nationalität GB (Great Britain).

Mercedes-Fahrer George Russell im Paddock
Neben der höchsten Startnummer trägt George Russell bei Mercedes nun auch die größte Verantwortung, Foto: LAT Images

Oscar Piastri: Früher Wechsel auf heutige Startnummer
Oscar Piastri startete im Kartsport mit der #11, musste im weiteren Verlauf seiner Karriere aber zur #81 wechseln, weil die Elf bereits vergeben war. In Europa angelangt fuhr der McLaren-Pilot in der britischen Formel 4 und im Formula Renault Northern European Cup mit der Startnummer 81. Dabei blieb es dann auch.

In der Übersicht: Die Startnummern der Formel-1-Stammfahrer 2025

TeamPilotStartnummer
McLarenLando Norris4
Oscar Piastri81
FerrariCharles Leclerc16
Lewis Hamilton44
Red BullMax Verstappen1
Liam Lawson30
MercedesGeorge Russell63
Andrea Kimi Antonelli12
Aston MartinFernando Alonso14
Lance Stroll18
AlpinePierre Gasly10
Jack Doohan7
HaasEsteban Ocon31
Oliver Bearman87
Racing BullsYuki Tsunoda22
Isack Hadjar6
WilliamsCarlos Sainz55
Alexander Albon23
SauberNico Hülkenberg27
Gabriel Bortoleto5

Für den Start in die Audi-Sauber-Ära ab 2026 darf der Rennstall mehr Geld als alle anderen Formel-1-Teams ausgeben. Warum? Das erklären wir im folgenden Video:

Darum darf Audi mehr Geld ausgeben als alle anderen F1-Teams (15:49 Min.)