Sein Stamm-Cockpit in der Formel 1 hat Zhou Guanyu verloren, aber zumindest als Ersatzfahrer kann sich der Chinese in der Weltmeisterschaft halten. Hierfür kehrt er zu Ferrari zurück. Jenem Team, das ihn einst vier Jahre lang im eigenen Nachwuchskader förderte. Dort teilt er sich die Ersatz-Rolle mit Antonio Giovinazzi.
Giovinazzi sitzt schon lange bei Ferrari auf der Ersatzbank. Der Italiener, der bis Ende 2021 für Sauber Grands Prix bestritt, wurde seit 2017 gefördert. Mit der F1 hat Giovinazzi inzwischen aber wohl abgeschlossen. Sein Haupt-Job ist heute der eines Hypercar-Werksfahrers, ebenfalls für Ferrari. 2023 gewann er die 24 Stunden von Le Mans.
Giovinazzis 2025 weiterlaufendes WEC-Programm im Ferrari 499P bedeutet zugleich, dass er an mindestens vier Formel-1-Wochenenden wegen Terminkollisionen nicht als Reserve bereitsteht. Womöglich bei mehr, je nach Testprogramm. Diese Lücke füllt Zhou. Der mit der Formel 1 im Gegenzug noch nicht ganz abgeschlossen haben will.
Zhou Guanyu hält sich 2025 bei Ferrari F1-Tür offen
68 GP-Starts konnte Zhou in den letzten drei Jahren vorweisen, zwei achte Plätze und insgesamt 16 Punkte lautete die Bilanz. Für die zukünftige Audi-Werksmannschaft Sauber war das nicht genug, um mit ihm weiterzumachen. Zhou aber unterstrich im Verlauf des Vorjahres mehrmals, dass er sich durchaus als F1-Material sehe und weitermachen wolle.
Im Herbst begann er entsprechend Verhandlungen um einen Reserve-Job. Maranello war eine logische Anlaufstelle. 2015 hatte die Ferrari Driver Academy Zhou begonnen zu fördern. Die Partnerschaft lief bis 2018, danach wechselte der Chinese in die Alpine Academy.
Zhous Chancen auf ein Vollzeit-Comeback in der Formel 1 bleiben dennoch gering. Dank chinesischer Sponsoren und seiner allgemein großen Reichweite im chinesischen Markt (als erster F1-Pilot des Landes) wurde er üblicherweise als Bezahlfahrer abgestempelt. Im internen Duell gegen Valtteri Bottas unterlag er 2024 haushoch. Auch wenn es ihm nicht half, dass er regelmäßig Updates erst mit Verspätung bekam.
Nur - von unten drücken in der Formel 1 stets jüngere Fahrer nach, und der Bedarf an Piloten mit zahlungskräftigen Sponsoren ging in der Ära der Kosten-Obergrenze stark zurück. Dank drei Jahren an echter GP-Erfahrung ist Zhou aber als Ersatz-Notnagel, der schnell akzeptable Leistung bringen kann, zumindest hier noch von hohem Wert.
Und wo wird es mit den Vollzeit-Fahrern 2025 besonders heiß? Eine Frage, die wir in diesem Video angehen.
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